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Foto: APA/Dirnberger de Felice
Wien - Im Rennen um die Übernahme des viertgrößten österreichischen Mobilfunkbetreibers tele.ring ist vorerst nur mehr ein Bieter übrig geblieben. Nach dem holländischen Telekombetreiber KPN und der Deutschen Telekom-Tochter T-Mobile habe sich nun auch der drittgrößte Betreiber One aus dem Bieterverfahren zurückgezogen, erfuhr die APA am Freitag aus mit dem Verkauf befassten Kreisen. Von der US-Fondsgesellschaft Permira liege derzeit ein Angebot von 1,3 Mrd. Euro vor.

Nicht endgültig Das Rennen ist damit allerdings noch nicht entschieden, das Blatt könnte sich noch wenden. One sei an tele.ring weiterhin interessiert, habe sich aber zurückgezogen, weil der Eindruck entstanden sei, dass das im Mehrheitseigentum der deutschen E.On stehende Unternehmen "nicht ernst genommen" und nur dazu benützt werde, den Preis hoch zu treiben, hieß es aus den Kreisen. Die Finanzierung der Übernahme wäre hingegen gesichert: One habe über drei Banken eine Finanzierung von 1,7 Mrd. Euro auf die Beine gestellt.

Dieses Angebot stehe auch noch zur Verfügung - und zwar bis Ende August, was sich One rund 1 Mio. Euro monatlich kosten lasse, so die Kreise weiter. One habe zuletzt auch ein verbindlichen Angebot für tele.ring gelegt - im Volumen von knapp unter 1,3 Mrd. Euro. Um einer "Verwendung" zur Hochlizitierung des Kaufpreises zu entgehen, habe sich das Unternehmen nun allerdings zurückgezogen, womit Permira vorerst als einziger Bieter verbleibt.

Alles offen

Das Blatt könnte sich allerdings noch wenden: Es sei gut möglich, dass der tele.ring-Eigentümer und US-Konzern Western Wireless, der selbst kürzlich für 4,4 Mrd. Dollar (3,65 Mrd. Euro) vom Konkurrenten Alltel geschluckt wurde, nun einige Zeit mit Permira verhandle, um dann wieder einen strategischen Investor wie One ins Spiel zu bringen, hieß es aus den Kreisen. Und: T-Mobile sei in einer ähnlichen Warteposition wie One.

Alltel, bisher vor allem in den USA tätig, hatte im Zuge der Western Wirless-Übernahme im Mai einen geordneten Verkaufsprozess" für tele.ring eingeleitet, nachdem es international einige Kaufanfragen für den viertgrößten österreichischen Betreiber gegeben hatte. Der Wert von tele.ring wurde im Vorfeld des Verkaufs auf 1 bis 1,5 Mrd. Euro geschätzt.

tele.ring erzielte 2004 einen Umsatz von 479,4 Mio. Euro und ein Ergebnis vor Steuern, Zinsen und Abschreibungen (EBITDA) von 121,2 Mio. Euro. Die Zahl der Kunden des Anbieters, der den heißumkämpften österreichischen Mobilfunkmarkt in den vergangenen Jahren mit Billigpreisen stark aufgewirbelt hatte, stieg bis Ende März 2005 auf 1,036 Millionen, davon waren 917.400 Handy- und 118.500 Festnetzkunden. (APA)