Wien - Täglich verletzen sich in den heimischen Bergen 22 Wanderer, pro Jahr sind es rund 8000. Für 100 Alpinisten endet der Ausflug tödlich. Erst gestern wurde ein 63-jähriger Salzburger am Unterberg im unteren Bereich des Dopplersteiges tot aufgefunden. Der Mann dürfte ausgerutscht und 30 Meter tief in den Rosittenbach gestürzt sein.

Frauen und Männer sind von Bergunfällen in etwa gleich stark betroffen: 47 Prozent der Verletzten waren Männer, 53 Prozent Frauen. 42 Prozent waren Personen ab 60 Jahren. Häufigste Unfallart: Stürze (83 Prozent). Die häufigsten Verletzungen: Knochenbrüche (37 Prozent), gefolgt von Sehnen- und Muskelverletzungen (20 Prozent) und Prellungen (17 Prozent). Diese Zahlen aus dem Jahr 2004 veröffentlichte "Sicher Leben" am Donnerstag.

Zeitliche Reserven einplanen

Rupert Kisser, Leiter des Instituts, rief zu vermehrter Vorsicht auf. Tipps für einen gefahrlosen Tag am Berg: Das Ziel sollte den eigenen Fähigkeiten anpasst werden. Ratsam ist auch, immer zeitliche Reserven einzuplanen. Neben guten Schuhen sollte bei der Kleidung das "Schichtprinzip" angewendet werden - mit mehreren dünnen Kleidungsschichten übereinander kann man sich flexibel an Temperatur- und Witterungsbedingungen anpassen.

Neben einem Erste-Hilfe-Paket und einem Handy sollten Bergwanderer mindestens einen Liter Wasser und einen Müsli-Riegel oder Obst sollte mithaben. Vor jedem Ausflug ins Gebirge sollte die Wetterprognose beachtet werden. Gerät man dennoch in ein Gewitter, ist es wichtig, allein stehende Bäume, Drahtseile, Liftstützen und Wasserläufe zu meiden. Stattdessen sollte man einen absturzsicheren Platz in einer Mulde wählen, beim Sitzen eine möglichst kleine Bodenfläche berühren und die Füße eng geschlossen halten (Kauerstellung). (APA, DER STANDARD - Printausgabe, 15. Juli 2005)