Bei insgesamt 21 Hausdurchsuchungen Waffen, scharfe Munition, Propagandamaterial und verbotene
rechtsradikale CDs sichergestellt
Redaktion
,
Potsdam - Im deutschen Bundesland Brandenburg ist ein
weiteres Mal eine Neonazi-Kameradschaft verboten worden. Sie soll der
rechtsextremen DVU nahe stehen. "Damit haben wir erneut eine wichtige
Maßnahme gegen den organisierten Rechtsextremismus in Brandenburg
ergriffen", sagte brandenburgische Innenminister Jörg Schönbohm (CDU)
am Donnerstag in Potsdam.
Die Verbotsverfügung sei den 18 Mitgliedern der "ANSDAPO" bei
einer Razzia am Morgen in Berlin und Brandenburg zugestellt worden.
Insgesamt wurden den Angaben zufolge 21 Wohnungen durchsucht. Dabei
seien Waffen, scharfe Munition, Propagandamaterial und verbotene
rechtsradikale Musik-CDs sichergestellt worden.
Betroffen von der Razzia waren auch Räume im Haus einer
DVU-Landtagsabgeordneten in Strausberg (Märkisch-Oderland), wie die
Zeitungen "Märkische Allgemeine", "Potsdamer Neueste Nachrichten" und
"Der Tagesspiegel" (Freitag) übereinstimmend berichten. Die
Ermittlungen haben sich demzufolge gegen den 21 Jahre alten Sohn der
Politikerin gerichtet.
Das Innenministerium bestätigte, dass in dem Haus der Politikerin
eine Durchsuchung stattgefunden hat, wollte sich aber nicht zum
Verwandtschaftsverhältnis äußern. Laut Brandenburger
Verfassungsschutz gab es Kontakte zwischen DVU und "ANSDAPO", nähere
Angaben wurden nicht gemacht.
Es ist das vierte Verbot gegen eine rechtsextremistische
Vereinigung in Brandenburg. Erst im April waren die Kameradschaft
"Hauptvolk", die 60 Mitglieder hatte, und eine Untergruppe verboten
worden. Innenminister Schönbohm wirft der Gruppe "ANSDAPO"
Wesensverwandtschaft zum Nationalsozialismus vor. Die Mitglieder
seien immer wieder durch Straftaten aufgefallen. (APA/dpa)
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