Moskau - Die russische Raumfahrtagentur Roskosmos hat den verschobenen Start der US-Raumfähre "Discovery" wegen eines Fehlers in der Treibstoffanzeige als übertriebene Vorsichtsmaßnahme bezeichnet. "Man hätte auch mit diesem Fehler durchaus starten können", sagte der Roskosmos-Chef Anatoli Perminow am Donnerstag in Moskau. Wenn einer von vier Treibstoffanzeigern ausfalle, "muss man wegen eines solchen Defekts nicht gleich in Panik verfallen", betonte Perminow.

Seit dem Absturz der US-Raumfähre "Columbia" vor zweieinhalb Jahren und dem Startverbot für Shuttles liegt die Last der Transportflüge zur Internationalen Raumstation (ISS) allein auf russischen Schultern. In der Vergangenheit hatte sich Roskosmos wiederholt darüber beklagt, weder technisch noch finanziell diesen Aufwand allein betreiben zu können.

Ein späterer Starttermin im September sei für die russische Seite ungünstig, betonte Perminow. "Wir müssen bis zum Jahresende unseren Plan für die Entwicklung der ISS im Jahr 2006 abschließen und das mit unseren ausländischen Partnern abstimmen", sagte der Roskosmos-Chef. (APA/dpa)