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Von Essstörungen Betroffenen werden immer jünger.
Foto: APA/Netzwerk Essstörungen
Münster - Die unter Essstörungen leidenden Deutschen werden immer jünger: Einer Studie zufolge weisen mehr als sechs Prozent der untersuchten 15 bis 16 Jahre alten SchülerInnen bulimische Verhaltens- und Denkweisen auf, wie die Christoph-Dornier-Klinik für Psychotherapie in Münster unter Berufung auf eine aktuelle Studie der Universität Halle am Donnerstag mitteilte.

Damit sinke das Durchschnittsalter der Ersterkrankungen um bis zu drei Jahre. Neben der Ess-Brech-Sucht nehme auch die Magersucht zu - etwa jede/r siebte Jugendliche sei gefährdet. Waren bisher vor allem junge Frauen betroffen, so litten zunehmend auch Burschen unter Magersucht. Für die Studie hatte die Universität Halle mehr als 2.300 Jugendliche untersucht.

Instabiles Selbstwertgefühl

Zu den Risikofaktoren für die Entwicklung von Essstörungen zählen nach Klinikangaben ein ausgeprägtes Schlankheitsideal sowie ein instabiles Selbstwertgefühl. Hinweis auf eine Essstörung können stetige Gewichtsabnahme, Hinweise auf Erbrechen, Vermeiden gemeinsamer Mahlzeiten, deutlich eingeschränkte Nahrungsaufnahme, "Fressanfälle" oder übermäßige sportliche Betätigung sein. Häufig gehen Bulimie und Magersucht mit Gereiztheit und Stimmungsschwankungen einher. Eltern sollten ihren Kindern keine Vorwürfe machen, sondern ihre eigene Wahrnehmung schildern und ihre Sorgen und Ängste ausdrücken. Therapeutische Hilfe ist meist sinnvoll. (APA)