"Ich hoffe, dass diese Prunkstücke nicht unter Wasser gesetzt werden", sagte der Archäologe. "Wenn das Staudammprojekt in der vorgesehenen Form vollendet wird, wird Allianoi 17 Meter tief im Wasser versinken." Bei den 1998 unter seiner Leitung begonnen Grabungen seien antike Kunstschätze zu Tage getreten, für die es sich lohnen würde, ein neues Museum zu schaffen, sagte Yaras, der zugleich Direktor des Bergama-Museums ist. Zu den beeindruckenden Funden von Allianoi gehört unter anderem eine eineinhalb Meter hohe Statue der griechischen Liebesgöttin Aphrodite.
Zeit
Antike Mosaike freigelegt ... und in Gefahr
Fundort sind die Thermen von Allianoi in der West-Türkei - zugleich das Staubecken eines Dammprojekts
Istanbul - In den von einem Staudammprojekt bedrohten
antiken Badeanlagen von Allianoi nahe der westtürkischen Stadt
Bergama (Pergamon) sind türkische Archäologen auf bislang verborgene
Bodenmosaike gestoßen. Sie tragen geometrische Muster und
verschiedene Farben, sagte Grabungsleiter Ahmet Yaras am Mittwoch der
türkischen Nachrichtenagentur Anadolu. Für die Archäologen sei es
sehr wichtig, sie unversehrt und als Ganzes freizulegen. Das
Staubecken, in dem sich die Ausgrabungsstätte befindet, soll von
November an geflutet werden.
Die Thermen der 1800 Jahre alten Stadt bedecken eine Fläche von
nahezu 10 000 Quadratmetern. Forscher gehen davon aus, dass Allianoi
einer von weltweit fünf Orten mit einem Asklepieion ist. Das sind
antike Heilbäder, die nach dem griechischen Gott der Heilkunst,
Asklepios, benannt wurden. Umweltschützer und Archäologen setzen sich
seit Jahren für den Erhalt des Ausgrabungsortes und Änderungen am
Staudammprojekt ein.(APA/dpa)