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Jerusalem/Wien - Der im Gaza-Streifen entführte Österreicher und ein Brite sind am Mittwoch nach wenigen Stunden bereits wieder freigelassen worden. "Der in Gaza festgehaltene Österreicher ist frei und wohlauf. Dies hat soeben der von mir nach Gaza entsandte österreichische Vertreter bestätigt, dem ich für seinen Einsatz danke," sagte Außenministerin Ursula Plassnik (V) laut einer Aussendung vom Mittwochabend.

Der Mann kommt nach Angaben der ZiB1 des ORF aus der Steiermark und heißt Volker Mitterhammer (55). Er arbeitet laut ORF für eine Tiroler Firma und ist im Gazastreifen als Ingenieur für Wasseraufbereitungsanlagen tätig. Er sei gemeinsam mit seinem britischen Kollegen von zwei Personen in eine Auto gezerrt und in das Flüchtlingslage El Bureij gebracht worden, erzählte er laut ORF nach seiner Entführung.

Nach "dreimaligem Fahrzeugwechsel" seien die beiden in eine Wohnung gebracht worden, wo ihnen die Entführer erklärten, sie wollten Familienmitglieder aus dem Gefängnis frei pressen. Am Mittwoch um 16.00 Uhr habe ihnen der Anführer schließlich in gebrochenem Englisch eröffnet, dass seine Freunde am Sonntag frei kommen würden. Kurze Zeit später seien die beiden Geiseln frei gelassen worden. Der Anführer der Geiselnehmer habe betont, es gehe ihnen nicht um Geld, so Mitterhammer. Die Entführung sei ein Schock gewesen, da er sich bisher in Gaza wohl und sicher gefühlt habe.

Wohlbehalten in Gaza angekommen

Der Österreicher und der Brite wurden nach ihrer Freilassung aus El Bureij nach Gaza-Stadt gebracht. Mitterhammer wurde dort an den Leiter der österreichischen Vertretung in Ramallah, Leonhard Moll, übergeben. Moll war nach Gaza gefahren, um sich für die Freilassung des Österreichers einzusetzen. Der Mann sei "wohlbehalten" in Gaza angekommen, hieß es von der österreichischen Vertretung.

Die beiden Männer wurden freigelassen, nachdem hohe palästinensische Offizielle eingeschritten waren, hieß es gegenüber der APA aus gut informierten Kreisen. Es war vorerst unklar, ob den Entführern Lösegeld gezahlt worden war.

Die Außenministerin bedankte sich laut der Aussendung bei "den palästinensischen Behörden, die sich für die Freilassung des österreichischen Staatsbürgers eingesetzt haben". Staatssekretär Hans Winkler brachte laut Pressemitteilung in einem Telefonat mit dem Büro des palästinensischen Präsidenten Mahmoud Abbas den österreichischen Dank zum Ausdruck. (APA)