Werbetreibende entdecken mehr und mehr die Möglichkeiten, die im Internet als Werbeträger stecken - und sehen gleichzeitig den Bedarf an eigenen Werbeformen für dieses Medium. Viele Unternehmen sind dazu übergegangen, ihre Fernsehspots ins Netz zu stellen - eine Praxis, die dem Potenzial des Mediums bei weitem nicht gerecht wird. "Das Fernsehen ist ein einseitiges Medium, das Internet ist zweiseitig und interaktiv", sagte Edward Boches, kreativer Leiter der Interpublic Group dem Wall Street Journal. "Es wäre also um einiges besser, eine Idee zu kreieren, in welcher der Konsument eine Rolle spielt - also aktiv ist."

Breitbandanschlüsse

Die Online-Werbung war bisher von Bannern und Keyword-Anzeigen dominiert. Mit der wachsenden Anzahl von Breitbandanschlüssen in Privathaushalten eröffnen sich jetzt ganz andere Möglichkeiten. Werbeagenturen sehen sich nun zunehmend mit der Herausforderung konfrontiert, das gesamte Potenzial des Internets für die Video-Werbung zu erschließen, denn das Web bietet gegenüber dem Fernsehen einen unschlagbaren Vorteil: Der Werbende kann mit ganz einfachen Mitteln herausfinden, ob die Werbung den Konsumenten auch tatsächlich erreicht.

Ähnliche Entwicklung im TV

Das Fernsehen hat in seinem Anfangsstadium eine ähnliche Entwicklung durchgemacht. So waren die ersten Fernsehspots ursprünglich für das Radio geschrieben worden - die Darsteller hielten lediglich das Produkt in die Kamera und lasen den dazugehörigen Text vor. Erst nach und nach sind Formate entwickelt worden, die den Möglichkeiten des Mediums entsprechen. "Wir sind noch immer im ersten Inning was die Online-Werbung angeht", so Mark McLaughlin, Vertriebsleiter von Yahoo!. "Werbespots aus dem Fernsehen ins Internet stellen - das ist der erste Schritt der Werbenden, sich mit dem neuen Medium vertraut zu machen." (pte)