Wien – Auch wenn von den Islamisten in Österreich laut Innenministeriumssprecher Rudolf Gollia "kein erkennbares Bedrohungspotenzial" ausgeht, wird im Verfassungsschutzbericht 2005 von möglichen Gefahren durch Radikale gewarnt. "Eine mittelfristige Gefährdung ergibt sich aus in Österreich lebenden Islamisten, die sich für den Jihadismus interessieren und potenziell zu Anschlägen innerhalb und außerhalb von Österreich motiviert werden können", heißt es in dem Bericht, der von News zitiert wird.

"Sie pflegen überdurchschnittlich intensive internationale Kontakte. Entsprechend wäre auch eine logistische Unterstützung von einreisenden Terroristen durch diesen Personenkreis ein realistisches Szenario", ist in dem Bericht zu lesen. Gollia bestätigte die Aussagen, schränkte deren Brisanz allerdings ein: "Wir kennen diese Szene seit langem, bisher ist sie nicht strafrechtlich in Erscheinung getreten." Es handle sich "um eine Hand voll" Leute, die den Behörden bekannt sind.

Der Verfassungsschutzbericht: "Die sich bisher abzeichnende Rekrutierung in dieser Szene verläuft primär über den Dunstkreis von radikal einzustufenden Moscheen." Muslime, die aus dem arabischen Raum nach Österreich gekommen seien, würden dort von – zunächst hilfsbereiten – Glaubensbrüdern mit extremistischen Ansichten zu indoktrinieren versucht. (APA/DER STANDARD, Printausgabe, 13.07.2005)