Salzburg – Die von der Eventagentur „Eversberg und Partner“ in der Landeshauptstadt Salzburg errichtete Funhall kommt aus den negativen Schlagzeilen nicht heraus. Nach enormen Zeitverzögerungen bei der Errichtung ist die Halle zwar seit einigen Monaten provisorisch in Betrieb,

ÖVP und Freiheitliche berichten allerdings von nicht bezahlten Rechnungen im sechsstelligen Bereich, nicht geklärten Mietverhältnissen und dass Professionisten bereits Klagen gegen die Firma von Inge Eversberg eingebracht hätten. Für ÖVP-Gemeinderatsklubchefin Claudia Schmidt ist das Ganze schlicht ein „Finanz-Fiasko“.

Der politische Haken an den Turbulenzen um die private Funhall: Die Stadt Salzburg hat der Firma stolze 560.000 Euro zum Bau der Anlage mit Kletterhalle und Skaterpark zur Verfügung gestellt. Sollte die Funhall in ernste finanzielle Nöte geraten, wäre der Zuschuss der Stadt verloren, warnt Schmidt. Sie kritisiert auch, den Umgang mit dem überwiegend jugendlichen Publikum: Im Skaterpark wäre nur ein Bediensteter einer privaten Wachgesellschaft anwesend.

Kontrollamt

VP wie FP möchten nun das Kontrollamt einschalten, um die Verwendung der nicht unbeträchtlichen Subvention zu überprüfen. Auch Bürgerlistenklubobmann Helmut Hüttinger kritisiert die mangelnde Kontrolle durch den ressortzuständigen Bürgermeister Heinz Schaden (SP). Bürgermeistersprecherin Dagmar Aigner verweist im Standard-Gespräch auf den Getränkehersteller Dark Dog. Dieser sei als Hauptsponsor eingesprungen und habe die Verhandlungen mit den Professionisten übernommen.

Dark-Dog-Geschäftsführer Günther Radwanovsky will davon nichts wissen: „Ins Wirtschaftliche mischen wir uns nicht ein.“ Radwanovsky bestätigt nur, dass man die Sponsorsumme erhöht habe, „damit das Projekt zu Ende geführt werden könne“.

"Leider ein Politikum"

Auch Funhall-Chefin Eversberg versucht zu beruhigen: „Es gibt keine Finanzprobleme“, die Vorwürfe seien „aus der Luft gegriffen“, die Halle „leider ein Politikum“ geworden. Sollte das Kontrollamt, wie von VP und FP gewünscht, die Verwendung der öffentlichen Mittel überprüfen wollen, habe sie „nichts zu verbergen“. Geplante Eröffnung: 8. September. (Thomas Neuhold, DER STANDARD Printausgabe, 13.07.2005)