Berlin - Fünf Wochen vor dem geplanten Start des Abzugs
israelischer Siedler und Soldaten aus dem Gaza-Streifen fährt
Deutschlands Außenminister Joschka Fischer (Grüne) am Mittwoch und
Donnerstag zu Gesprächen nach Israel und in die palästinensischen
Autonomiegebiete. Dabei will der Minister beiden Seiten die
Unterstützung Deutschlands für das historische Vorhaben versichern.
Israel will in den kommenden Wochen und Monaten alle Siedlungen
und Armeeposten im Gaza-Streifen sowie einige Siedlungen im
nördlichen Westjordanland auflösen.
Fischer spricht am Mittwoch zunächst in Jerusalem mit seinem
Amtskollegen Silvan Shalom und anschließend mit Premierminister Ariel
Sharon, der den Abzug aus dem Gaza-Streifen erstmals im Dezember 2003
angekündigt und seitdem gegen erhebliche Widerstände in den eigenen
Reihen durchgesetzt hatte. Zuletzt war Fischer Mitte März zur
Eröffnung des neuen Holocaust-Museums auf dem Yad-Vashem-Gelände in
Jerusalem. Am Donnerstag fährt der Minister nach Ramallah, wo er
unter anderen Palästinenser-Präsident Mahmoud Abbas (Abu Mazen)
trifft.
Die israelischen Streitkräfte hatten das Westjordanland und den
Gazastreifen nach dem Sechstagekrieg 1967 besetzt. Mit dem Abkommen
von Oslo wurde das heute gültige Autonomiestatut erreicht. Gegen den
Abzug aus dem Gaza-Streifen protestieren vor allem jüdische
Extremisten. Radikale Abzugs-Gegner hatten in der Vergangenheit aus
Protest Autobahnen gesperrt und sich Straßenschlachten mit der
Polizei geliefert. (APA/dpa)