"Standortwettbewerb" ist für viele Menschen eine leere aber bedrohliche Floskel. Auch im Salzkammergut ist die "Globalisierungsfalle" mit der Schließung des Ebenseer Solvay-Werks zugeschnappt. Attac will dies mit einem Themenschwerpunkt auf der diesjährigen Sommerakademie ändern. Die vierte Attac-Sommerakademie (13. – 17. Juli) findet heuer im oberösterreichischen Ebensee statt und steht unter dem Titel: "Global-Regional-Lokal. Zwischen Konkurrenz und Kooperation. Analysen und Alternativen zum Standortwettbewerb".

Aufgrund der Debatten auf der letzten Sommerakademie "Losarbeiten – Arbeitslos?" entschied sich Attac, dieses heiße Thema aufzugreifen. Dazu die langjährige Sommerakademie- Organisatorin Pia Lichtblau: "Der Standortwettbewerb geht zu Lasten der ganzen Bevölkerung: Direkt über Lohnkürzungen und indirekt über Selbstbehalte und (Studien)Gebühren. Dem Staat fehlt durch den Steuerwettbewerb das Geld, nur die Konzerngewinne bleiben konstant. Außerdem wird der Standortwettbewerb benutzt, um in Betrieben Lohnkürzungen durchzusetzen, den Sozialstaat abzubauen und Umweltauflagen auszuhebeln."

Diskussion

Um diese Thematik einem breiten Publikum nahe zu bringen, ist die Sommerakademie auch heuer wieder prominent besetzt. Den Auftakt bildete eine Podiumsdiskussion mit Jörg Huffschied (Ökonom), Andrea Komlosy (Politologin) und Ulrich Brand (Politologe). Die bekannten WissenschafterInnen referierten über die Grundlagen und Analysen des Standortwettbewerbs.

Workshop

Neben den Podiumsdiskussionen können sich die BesucherInnen wie gewohnt über zahlreiche Workshops freuen. Es stehen 50 Workshops zum Thema Globalisierungskritik, alternative Ökonomie und Feminismus zur Auswahl. Aber auch Kreativität und Unterhaltung kommen bei Yoga, Tanz-, Mal- und Musikseminaren nicht zu kurz. Am Stadtfest der Gemeinde Ebensee lassen SambaAttac – die erste politische Samba Batería Österreichs, die Trommeln erklingen.

Mit spannenden Einblicken in das Räderwerk der Globalisierung, kreativen Workshops und einem energiegeladenen Rahmenprogramm wird Attac auch 2005 wieder beweisen, dass eine andere Welt möglich ist. (red)