Vranitzky: SPÖ bewegt sich "in Richtung BZÖ" und "vertreibt Wähler"
Ex-Kanzler übt Kritik an Bundespartei: "Muss zu Grundsätzen stehen" - Gusenbauer als nächster Kanzler "wäre vorstellbar"
Redaktion
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Wien/Innsbruck - Der frühere SPÖ-Bundeskanzler Franz
Vranitzky kritisiert die aktuelle Politik der SPÖ auf Bundesebene.
"In der Politik geht es darum, sich zu Grundsätzen zu bekennen",
mahnte Vranitzky im Gespräch mit der "Tiroler Tageszeitung". Sich bei Themen wie der EU-Erweiterung oder
der Asylfrage "in Richtung BZÖ zu bewegen", werde vom Wähler als
Taktik erkannt und nicht gutgeheißen. "Ein solcher Schwenk vertreibt
mehr Wähler, als er bringt."
Der Altbundeskanzler hat "kein gutes Gefühl dabei", dass die SPÖ,
nach heftigen internen Querelen, einer Verschärfung des Asylgesetzes
zugestimmt habe. Da habe "das Handwerk nicht gestimmt". Die ÖVP habe
einen strittigen Text vorgelegt, doch den Zwist darüber habe es in
der SPÖ gegeben, die gar nicht der Regierung angehöre.
Vranitzky rechnet mit Nationalratswahlen erst im Herbst 2006. Die
SPÖ mit ihrem Vorsitzenden Alfred Gusenbauer müsse sich dabei
"besonders anstrengen". Dann "wäre es vorstellbar", dass der nächste
Bundeskanzler Gusenbauer heiße. (APA)
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