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Shawn Olson (Vikings/li) im Zweikampf mit Marco Nessi (Lions)

Foto: APA/Pfarrhofer
Wien - Europas bestes Amateur-Team im American Football kommt aus Österreich. Die Vienna Chrysler Vikings haben am Samstag ihren im vergangenen Jahr erstmals errungenen Eurobowl-Titel erfolgreich verteidigt. Wie schon 2004 verwiesen die Wikinger im Endspiel um die wichtigste Europacup-Trophäe in Wien die Bergamo Lions mit 29:6 (19:6) klar in ihre Schranken.

Als wertvollster Spieler (MVP) der Eurobowl XIX wurde Vikings-Runningback Lance Gustafson ausgezeichnet. Der US-Amerikaner erzielte drei Touchdowns, zwei davon nach Pässen von Quarterback Shawn Olson. "Es war nicht nur ich. Jeder einzelne Spieler dieses Teams verdient seinen Respekt", sagte der 27-Jährige, der schon im Vorjahr zum MVP gewählt worden war.

"Das ist der Lohn für die harte Arbeit der gesamten Vikings-Familie. Die Lions waren Mörder-Gegner und wir haben unseren Titel bestätigt", stellte Präsident Karl Wurm mit Freude fest. Déjà-vus gab es also an vielen Fronten. Einzig das Wetter war schlechter als beim Finale 2004 (53:20). Dennoch fanden rund 4.200 Zuschauer ihren Weg auf den Sportclub-Platz in Wien-Hernals um einen viel zitierten Spruch live mitzuerleben: "In falling rain, Football is played."

"Bei solchen Bedingungen kommt es darauf an, welches Team weniger Fehler macht", erklärte Spielmacher Olson, der seine Karriere nach dieser Saison beendet. "Das waren wir, unsere Defense war unglaublich." Tatsächlich ließen die Wiener nur einen Touchdown des achtfachen italienischen Meisters durch Star-Runningback Walter Cross (University of Michigan) zu.

Nicht etwa Olson, Gustafson oder Receiver Luke Atwood sorgten für die ersten Vikings-Punkte, sondern der finnische Verteidiger Neil Maki, der einen abgefangenen Pass in die Endzone zurücktrug. "Den Titel zu verteidigen ist schwerer, als ihn zu gewinnen. Das macht mich stolz", sagte US-Headcoach Tom Smythe.

Noch schwerer wird es, am Samstag (16:00 Uhr/BSZ Südstadt) gegen die Tyrolean Raiders erstmals das "Double" zu gewinnen. Im vergangenen Jahr waren die Wiener eine Woche nach dem Eurobowl-Triumph im Finale der heimischen Meisterschaft den Raiders unterlegen. "Ohne die Austrian Bowl ist der Titel heute nur halb so viel wert", brachte es Vikings-Manager Alfred Neugebauer auf den Punkt.

Auch für Olson ist die Eurobowl erst "die halbe Miete": "Eine Erfahrung wie im Vorjahr möchte ich nicht noch einmal machen", erklärte der Kanadier, nachdem er in seiner Funktion als Vikings-Kapitän zum zweiten Mal die wichtigste Europacup-Trophäe gestemmt hatte. "Ich will nicht als Verlierer abtreten, ich bin ein Gewinner." (APA)