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Grafik: DER STANDARD
Die meisten Gipfel des Gesäuses - immer öfter "Xeis" benannt - verschließen sich dem Bergwanderer, der nicht trittsicher und schwindelfrei ist. Am leichtesten ist in der berühmten Hochtor-Gruppe südlich der Enns das Hochzinödl zu erreichen, allerdings verlangt auch diese Tour gute Kondition. Mit einer Übernachtung in der bekannten Heßhütte lässt sich die Besteigung des Hochzinödl in zwei Tagesetappen absolvieren, und die bilden dann kein besonderes Problem mehr, obgleich der Anstieg von der Schützhütte zum Gipfel teilweise recht steil ist.

Der Blick vom höchsten Punkt zu den südlichen Abbrüchen von Hochtor und Planspitze sowie zum Lugauer ist einfach großartig und überwältigt immer wieder auch gute Kenner des Gesäuses. Beim Abstieg auf dem Panoramaweg - der diese Bezeichnung verdient - zahlen sich ein paar Pausen aus, um die massiven Felswände und die bizarre Szenerie zu bewundern.

Auch der Anstieg von Johnsbach zum Ennseck mit der Heßhütte lässt an Romantik und Abwechslung keinen Wunsch offen, obgleich man auf steileren Abschnitten gehörig ins Schwitzen kommt.

Die Heßhütte verdankt ihren Namen einem der Erschließer des Gebietes; sie zählt zu den bekanntesten und beliebtesten Schutzhütten der Ostalpen. Sie wurde mehrmals erweitert, da sie den Ausgangspunkt vieler Berg- und Klettertouren bildet, und sie liegt an einem der schönsten Plätze des Gesäuses.

Bergwanderungen in der Hochtorgruppe sind schon wegen der großen Höhenunterschiede anstrengend. Man sollte auch zeitig in der Früh aufbrechen und die angenehmen Bedingungen des Morgens nützen, denn die weißen Kalkwände wirken wie Reflektoren. Für alle Touren benötigt man eine den hochalpinen Verhältnissen entsprechende Ausrüstung und halbwegs gutes Wetter.

Die Route

Vom Kölblwirt in Johnsbach steigt man auf der roten Markierung zur Unteren Koderalm und über den Gamsbrunn (Quelle) in 2½ bis 3 Stunden zur Heßhütte auf, wobei mehrere steile Stufen überwunden werden müssen. Relativ steil und teilweise rutschig ist auch der Weg von der Schutzhütte über die "Normalroute" auf das Hochzinödl, wofür man rund 1½ Stunden braucht. Für den Abstieg bietet sich der "Panoramaweg" über die Gass an. In einer langen Schleife gelangt man in ca. 1½ Stunden wieder zur Heßhütte. Auf der Anstiegsroute kehrt man nach Johnsbach zurück. Gehzeit ab Heßhütte 2 Stunden. (DER STANDARD, Printausgabe vom 9./10.7.2005)