D'Antona, Berater des gemäßigten Gewerkschaftsverbands CISL, war wegen seiner Bemühungen um die Reform des Arbeitsmarkts ins Visier der Extremisten geraten. Über 100 Zeugen sollen im Rahmen des Prozesses vorgeladen werden. Wegen des Mordes an D´Antona waren im März bereits zwei Linksextremistinnen zu 20 Jahren Haft verurteilt worden.
"Brigate Rosse"
Im Oktober 2003 wurden neun Personen verhaftet, die an dem Mord an D'Antona beteiligt gewesen sein sollen. Die Terroristen sehen sich in der Tradition der italienischen "Brigate Rosse" (Rote Brigaden) die in den 70er und 80er Jahren für Anschläge mit mehreren hundert Toten verantwortlich zeichneten. Die Linksextremisten werden auch für den Mord an einem weiteren Arbeitsrechtsexperten, Marco Biagi, verantwortlich gemacht. Dieser war im März 2002 vor seiner Wohnung in Bologna erschossen worden.