Preisvergleiche auf der richtigen Basis
Es sei wichtig, die tatsächlich ausbezahlten und nicht die angekündigten Summen für Preisvergleiche zu benutzen, betonte Haimberger. Der bei Berglandmilch angelieferte Rohstoff zeichnet sich durch vergleichsweise hohe Werte bei Fett, Eiweiß bzw. durch einen relativ hohen Anteil so genannter "S-Klasse"-Milch aus.
Wie berichtet, hat die Senkung bei den Erzeugerpreisen im Frühjahr zu massiven Bauern-Protesten geführt. Erzeugergemeinschaften verlangen bis September eine Anhebung des derzeitigen Bauernpreises von etwa 28 auf 35 Cent pro Kilo.
Josef Braunshofer, Geschäftsführer der Berglandmilch, wollte das heikle Thema der künftigen Milchpreise nicht anhand konkreter Zahlen kommentieren. "Wir können nur einen leistbaren Milchpreis zahlen, der nicht auf Substanz des Unternehmens geht", sagte Braunshofer. Die Berglandmilch rechnet in ihren Geschäftsplänen 2005 mit einem ähnlich hohen Erzeugerpreis wie 2004.
Milchbauernsterben geht weiter
Der Erzeugermilchpreis habe ohnedies nur "wenig Einfluss" auf die strukturellen Veränderungen, meinte Obmann Haimberger. Das Milchbauern-Sterben halte unabhängig von den Preisen schon seit Jahrzehnten an. Mitte der Sechzigerjahre hat es in Österreich noch 220.000 Milchbauern gegeben, heute sind es nur mehr etwas mehr als 50.000. "Vor dem EU-Beitritt war der Milchpreis noch höher und trotzdem sind auch damals die Milchbauern immer weniger geworden."