Uspaskich war vor rund drei Wochen nach Vorwürfen des Amtsmissbrauchs und der Verwendung angeblich falscher Hochschulzeugnisse zurückgetreten. Die Vorwürfe der Unvereinbarkeit zwischen seiner Amtsführung und den Interessen von Privatunternehmen in seinem Einflussbereich wurden im Lauf dieser Woche von zwei parlamentarischen Untersuchungsausschüssen bestätigt.
Europa
Litauen droht Regierungskrise
Arbeitspartei will Koalitionsbeteiligung nach Ausscheiden von Uspaskich aus Regierung überdenken
Vilnius - Nach der Bestätigung von Vorwürfen zweier
parlamentarischer Untersuchungskommissionen gegen den vor Kurzem
zurückgetretenen litauischen Wirtschaftsminister Viktor Uspaskich
droht in Litauen eine Regierungskrise. Die Arbeitspartei des
46-jährigen, russischstämmigen Millionärs kündigte am Freitag in
Vilnius an, ihre künftige Rolle in der Regierungskoalition überdenken
zu wollen.
In Litauen ist seit Herbst vergangenen Jahres eine
Mitte-Links-Regierung unter dem Sozialdemokraten Algirdas Brazauskas
im Amt. Außer der Arbeiterpartei und Brazauskas' Sozialdemokraten
sind die Sozialliberalen sowie die kleine Bauernunion im Kabinett
vertreten. Die Arbeiterpartei verfügt über 39 der 80 Sitze der
Koalition (von 141 insgesamt). (APA)