Haider forderte Außenministerin Ursula Plassnik (V) auf, das Verhandlungsmandat für die Beitrittsgespräche mit Ankara, die am 3. Oktober beginnen sollen, zu "korrigieren". Dies müssten mit "offenen Ziel" geführt werden. Haider beschuldigte die EU-Kommission, ihrer Rolle als "ausführendes Organ" mit dem Verhandlungsentwurf nicht gerecht geworden zu sein. Dass die EU-Behörde weiterhin am Ziel eines Vollbeitrittes festhalte, zeige von einem "Demokratiedefizit".
Tatsächlich hatte die EU-Kommission in dem Papier die bisherigen Beschlüsse der Staats- und Regierungschefs umgesetzt, wonach das "gemeinsame Ziel der Verhandlungen ein Beitritt" sei, die Verhandlungen jedoch "ein Prozess mit offenem Ende" seien. Die von ÖVP, SPÖ oder der deutschen CDU/CSU geforderte Festschreibung einer Option für eine spezielle Partnerschaft für Ankara sieht Haider nicht als brauchbare Alternative. Das Konzept der "strategischen Partnerschaft" werde lediglich für "diverse Wahlkämpfe belebt", sagte er.