Seit Jahrhunderten standen sie den Abgeordneten zur Verfügung, um sich vor einer Sitzung oder einem Termin mit Besuchern schnell noch die Haare zu glätten. Das jähe Ende der Tradition löste bei den Parlamentariern Kopfschütteln aus: "Gesundheit und Sicherheit sind aus dem Ruder geraten", sagte der Konservative Anthony Steen. "Das ist Irrsinn."
Panorama
Keine Kämme mehr im Londoner Unterhaus
Hygiene vor Schönheit - Das jähe Ende einer Tradition löst bei den Parlamentariern Kopfschütteln aus
London - Hygiene geht im britischen Unterhaus vor Schönheit: Als Schutz vor der Übertragung von Kopfläusen oder gar Krankheiten wie Aids sind Gemeinschaftskämme und -bürsten aus den Toiletten des Parlaments verbannt worden.
Parlamentspräsident Michael Martin trat derweil Befürchtungen
entgegen, dass die Zeiten korrekt frisierter Abgeordneter vorbei
seien: "Jeder kann seinen eigenen Kamm mitbringen", versicherte er.
Laut Nick Harvey von den oppositionellen Liberaldemokraten gab es in
den vergangenen zehn Jahren keine Fälle von Infektionen durch
gemeinschaftlich genutzte Kämme und Bürsten im Londoner Unterhaus.
"Das Risiko ist niedrig - aber es existiert", sagte der Abgeordnete.
Er selbst sei allerdings "nie in Versuchung gekommen, diese Objekte
zu benutzen".(APA)