Für viele Mädchen ist die Amazone in Bregenz ein beliebter Treffpunkt.
Foto: Amazone
Bregenz - "Nur die Mädchen haben so ein super Zentrum, wir nicht", klagten kürzlich Buben bei einem Workshop zum Thema kinderfreundliche Stadt. Amazone, das Mädchenzentrum, löst bei den Buben Neid aus. Denn das bunte Haus an der Bregenzer Kirchstraße ist "for girls only". Während sich die üblichen Jugendhäuser an den Bedürfnisse der männlichen Jugendlichen orientieren, ist die Amazone ganz auf Mädchen ausgerichtet. Und deshalb gehen Mädchen wie Mailin (12) so gerne dorthin, "um in meiner eigenen Welt unterzutauchen".

Farbe und Lebendigkeit

Vor sieben Jahren als aufmüpfiges Projekt "Kecke Quecke" von feministischen Frauen und Mädchen gegründet, hat sich das Zentrum nach einigen finanziellen Durststrecken etabliert. Aus der alternativen Quecke wurde eine Amazone mit Stil, von den Architektinnen Heike Schlauch und Katja Gögl gemeinsam mit den Mädchen gestaltet. Die Mädchen wollten Farbe und Lebendigkeit, und so hebt sich ihr Café mit seiner knallorangen alcfree-Bar wohltuend von der farblosen Coolness der Erwachsenen ab.

Freizeitangebot

Die Mädchen kommen aber auch wegen des breiten Freizeitangebots. Eine Werkstatt macht Mut handwerkliche und technische Fähigkeiten auszuprobieren. Ein Proberaum, ein Foto- und Tonstudio, Internetzugänge, Kuschelecken gehören dazu und Begleitung durch Fachfrauen.

38,7 Besucherinnen verzeichnet die Statistik pro Nachmittag, Tendenz stark steigend. Die Mädel verschiedener Nationalitäten sind zwischen zehn und 18 Jahre alt, kommen aus Bregenz und Umgebung und sind in der Mehrzahl Hauptschülerinnen. (jub/D ER S TANDARD , Print-Ausgabe, 7.7. 2005)