Auch diesen Sommer herrscht der Jazz wieder über den Grazer Mariahilfer Platz. Wobei man heuer erstmals ohne den künstlerischen Leiter Erich Kleinschuster auskommen muss. Das Programm sei zu wenig jazzhaltig, so seine Begründung.

Zudem dürfte auch der Umstand eine Rolle gespielt haben, dass vom Konzept, die Musiker jeweils eine Woche nach Graz zu lotsen und ihnen so die der Musikausübung förderliche Möglichkeit zu geben, sich aus dem Tourstress auszuklinken, nicht viel übrig geblieben ist.

Für Diskussionen rund um das heuer erneut mit satten 654.000 Euro aus öffentlicher Hand bedachte Mammut-Gratis-Event ist auch insofern gesorgt, als Kleinschusters Nachfolger, Ex-EAV-Mann Eik Breit, die kleine Österreicher-Schiene, mit der man 2004 zögerlich die Kritiker zu besänftigen suchte, wieder aus dem Programm kippte.

Breit setzt primär auf internationale Prominenz: Zur Eröffnung am Donnerstag präsentiert die Jazz-Diva Dee Dee Bridgewater das von ihrer Pariser Wahlheimat inspirierte Programm J'ai deux amours.

Bis Mitte August wird dann - jeweils mittwochs bis samstags - der Mariahilfer Platz von klingenden Namen wie George Benson, dem Buena Vista Social Club inklusive Sänger Ibrahim Ferrer, Marcus Miller, dem Trio Badi Assad/John Abercrombie/ Larry Coryell sowie - als Abschluss - Al Jarreau beschallt werden. (felb/DER STANDARD, Print-Ausgabe, 7.7.2005)