Stockholm - Die Regierungschefs der vier EU-Länder Dänemark, Schweden, Niederlande, Luxemburg sowie aus Norwegen haben den G-8-Gipfel im schottischen Gleneagles am Mittwoch zu wesentlich mehr Hilfe für arme Länder aufgefordert. In einem unmittelbar vor dem Gipfelauftakt in Gleneagles überreichten Brief hieß es, die fünf Unterzeichner-Länder seien stolz darauf, dass sie die Forderung der Vereinten Nationen nach 0,7 Prozent des jeweiligen Bruttonationalproduktes (BNP) für Entwicklungshilfe erfüllten.

0,7 Prozent des BNP für Entwicklungshilfe sollen Ansporn sein

"Wir erwarten, dass die G-8-Länder uns mit dem Erreichen dieses innerhalb der Vereinten Nationen vereinbarten Ziels Gesellschaft leisten werden." Den Appell unterzeichneten die Ministerpräsidenten Jan Pieter Balkenende (Niederlande), Kjell Magne Bondevik (Norwegen), Jean-Claude Juncker (Luxemburg), Göran Persson (Schweden) und Anders Fogh Rasmussen (Dänemark).

Im EU-Durchschnitt erreichten die 15 alten EU-Mitgliedsländer 2003 einen Anteil der Entwicklungshilfe am BNP von 0,35 Prozent und die USA von 0,14 Prozent. Deutschland lag in OECD-Statistik bei 0,28 Prozent.

Österreich leistet 0,24 Prozent des BNE

Österreich leistete 2004 etwa 0,24 Prozent des Bruttonationaleinkommens (BNE) an Entwicklungshilfe. Laut einem Bericht des OECD-Entwicklungsausschusses CAD stiegen die österreichischen Beiträge im Vergleich zu 2003 deutlich: um 22 Prozent auf 691 Millionen US-Dollar (532 Mio. Euro). Österreich will bereits im Jahr 2009 seine Entwicklungshilfe auf das EU-Ziel von 0,51 Prozent des BNE aufstocken, wie Außenministerin Ursula Plassnik (V) jüngst bekannt gab.

Die EU-Länder haben sich verpflichtet, bis 2010 einen Anteil von 0,56 und bis 2015 von 0,7 Prozent zu erreichen. (APA/dpa)