Bild nicht mehr verfügbar.

Am Ferrari wird man einiges schrauben müssen.

Foto: Reuters/Bureau
Silverstone - Die Titelverteidigung ist für Michael Schumacher weiter denn je entfernt, doch ans Aufgeben denkt der abgeschlagene Formel-1-Weltmeister noch lange nicht. "Ich habe den Titel nie abgeschrieben", sagte der Ferrari-Pilot in einem Interview mit dem Fachmagazin "auto, motor und sport". "Es waren eine Zeit lang eher mathematische als realistische Chancen. Das ändert sich jetzt langsam."

Er sehe sich und das Team im Aufwind und sei guter Dinge, "dass wir bald wieder ganz vorne sein werden". Schumacher fügte hinzu: "Wir sind nicht so weit weg, wie viele denken." Allerdings musste der Rekordchampion noch unmittelbar nach seinem dritten Platz beim Grand Prix in Magny-Cours am vergangenen Sonntag eingestehen: "Wir sind zu langsam."

29 Zähler Rückstand

Vor dem Großen Preis von Großbritannien am Sonntag (14:00 Uhr MESZ/ORF1) in Silverstone, dem 11. von 19 Saisonrennen, hat der siebenfache Weltmeister mit 40 Punkten als Dritter der Fahrerwertung schon 29 Zähler Rückstand auf WM-Spitzenreiter Fernando Alonso (69) im Renault. Immerhin liegt McLaren-Mercedes-Pilot Kimi Räikkönen (45) in unmittelbarer Nähe. Doch der Finne hat in diesem Jahr mehrmals bewiesen, dass er das bessere Auto zur Verfügung hat.

So wie Schumacher in den vergangenen fünf Jahren, als er die Konkurrenz dominierte, stets vor zu viel Euphorie warnte, sieht er jetzt keinen Grund zur Resignation. "Es kommt jetzt darauf an, wer Alonso Punkte wegnehmen kann", sagte der 36-Jährige. "McLaren ist sehr stark. Wenn wir in der Lage sind, die zu schlagen, dann könnten sie uns als Puffer vor den Renault helfen. Fährt Alonso weiter auf erste und zweite Plätze, wird es schwierig."

Jede Menge Nachholbedarf

Derzeit sieht Schumacher an seinem Auto Nachholbedarf bei Reifen, Aerodynamik und Motor. "Das hängt damit zusammen, dass wir nach technischen Problemen zu Beginn erst Mal die Standfestigkeit absichern mussten. Deshalb hängen wir mit unserem Entwicklungsplan etwas zurück."

Schumacher wehrte sich gegen die Behauptung seines Teamkollegen Rubens Barrichello, am Höhepunkt seines Können angelangt zu sein. "Ich bin nicht der Meinung, dass ich am Zenit bin. Die Formel 1 ändert sich ständig. Wenn Du die Fähigkeit verlierst, dich da mit zu entwickeln, dann hast du deinen Zenit erreicht", meinte der Kerpener. Ans Aufhören denke er noch nicht, "solange ich noch konkurrenzfähig bin".(APA/dpa)