Singapur - Reaktionen nach der Vergabe der Olympischen Sommerspiele 2012 an London. Moskau, New York, Madrid und zuletzt Paris scheiterten am Mittwoch bei der 117. Vollversammlung des Internationalen Olympischen Komitees (IOC) in Singapur in den Wahlgängen:

LONDON:

Tony Blair, britischer Premierminister: "Das ist ein monumentaler Tag für London. Das ist eine sehr gute Nachricht. Ich konnte es nicht ertragen, die Entscheidung im Fernsehen zu verfolgen."

Colin Jackson, britischer Hürdensprinter: "Ich bin so erfreut und glücklich. Sie hätten unsere Gesichter sehen sollen, als wir gehört haben, London ist die Olympiastadt. Alle Kandidaten waren fantastisch, aber wir haben es geschafft."

Kelly Holmes, britische Leichtathletik-Doppelolympiasiegerin von Athen: "Das ist so erfreulich. Eine nervenaufreibende Angelegenheit, ich kann es noch nicht glauben."

Ken Livingstone, Londoner Bürgermeister: "Das ist einer der besten Tage, die London jemals erlebt hat. Wir versprechen Ihnen Spiele, wie Sie sie noch nie erlebt haben."

Sebastian Coe, Chef der Londoner Bewerbung und früherer Leichtathlet: "Wir haben den größten Preis im Sport nach Hause geholt. Ich habe immer gewusst, dass es eng wird. Ich bin wie in Ekstase, das ist unser Moment."

Matthew Pinsent, vierfacher britischer Ruder-Olympiasieger: "Das ist etwas Besonderes. Zwischen gewinnen und verlieren lagen vier Stimmen, es war so eng, wie damals mit Athen. Die Emotionen in dem vergangenen Stunden waren unglaublich."

PARIS:

Jacques Chirac, französischer Staatspräsident: "Ich wünsche dem britischen Volk und der Regierung viel Glück und vollen Erfolg bei der Organisation der XXX. Olympischen Spiele."

Philippe Baudillon, Chef der Pariser Bewerbung: "Wir sind sehr, sehr enttäuscht, aber es war ein sehr guter Wettstreit. Wir haben gedacht, wir gewinnen. Aber so ist das Leben."

Bertrand Delanoe, Bürgermeister von Paris: "Es herrscht eine immense Enttäuschung. Ich habe viele IOC-Mitglieder getroffen, die mir gesagt haben: 'Das verstehe ich nicht'. Aber ich will fair sein und London und seinen Einwohnern gratulieren."

Luc Alphand, französischer Ski-Olympiasieger: "Wir sind keine guten Lobbyisten. Für mich ist das eine politische Niederlage."

Thierry Rey, französischer Judo-Olympiasieger: "Wir haben eine Schlag mit der Keule bekommen. Das verstehe ich ehrlich gesagt nicht. Was kann man noch mehr tun? Sportler, Politiker, Öffentlichkeit: Alle standen hinter der Bewerbung. Manchmal frage ich mich, ob man uns nicht will."

David Douillet, französischer Judo-Olympiasieger: "Die Briten haben manchmal die rote Linie überschritten, doch wir müssen nun mit Würde verlieren".

Jean-Claude Killy, französisches IOC-Mitglied: "Jetzt wird es notwendig sein, mutige Leute zu finden, die sich wieder auf ein Abenteuer einlassen. Das ist nicht einfach, ein schrecklicher Weg, es sind vier lange Jahre."

Jean-Francois Lamour, französischer Sportminister: "Das ist eine große Enttäuschung. Die Kandidatur ist von allen Franzosen getragen worden. Ich kann den Grund für diesen dritten Misserfolg nicht nennen, aber es ist hart. Wir haben unsere Spielregeln und die Regeln des IOC respektiert. Es gibt einen anderen Dialog, den man in der Sportwelt schaffen muss."

Mehdi Baala, 2003 Vize-Weltmeister in der Leichtathletik über 1.500 m in St. Denis: "Ich bin sehr enttäuscht. Ich hätte nie gedacht, dass es so kommen wird, ich dachte, wir sind weit vorne. Aber da kann man nichts machen."

MADRID:

Raul, Fußballstar bei Real Madrid: "Wir müssen auf alle stolz sein, die diese Bewerbung verteidigt haben. Ich denke, Madrid wird weiter kämpfen, denn es verdient sich, eine Olympiastadt zu sein."

Jose Luis Rodriguez Zapatero, spanischer Ministerpräsident: "Wir haben eine olympische Berufung. Wir hatten 1992 die Olympischen Spiele in Barcelona und müssen es nun erneut versuchen. Es war klar, dass die Konkurrenz hart sein würde. Ich beglückwünsche London."

Jose Manuel Barroso, EU-Kommissionspräsident: "Ich wünsche London Glück."

MOSKAU:

Leonid Miroschnitschenko, Generalsekretär der russischen Bewerbung Moskau: "Moskau braucht die Entwicklung und wird die Sportmöglichkeiten schaffen, die geplant wurden. Wir haben heute verloren, aber das heißt nicht, dass wir die Zukunft verloren haben. Wir werden uns wieder bewerben."

Juri Luschkow, Oberbürgermeister von Moskau: "Es war ein ausgeglichener Wettkampf, wir haben unser Bestes gegeben und den Kampf aufgenommen."

NEW YORK:

Billy Payne, der frühere Chef des Komitees der Spiele 1996 in Atlanta: "New York hatte eine großartige Bewerbung, ich hoffe, sie haben die Geduld und das Einvernehmen, es für 2016 wieder zu versuchen."