Wien - Die Österreichische Post AG hat nach dem Kauf des größten ungarischen Werbemittelzustellers, Feibra Ungarn, nun auch die österreichische feibra, den führenden heimischen privaten Werbemittelverteiler, zu 100 Prozent übernommen.

Die Vollübernahme stelle einen "weiteren Schritt zur erfolgreichen Umsetzung der Zwei-Marken-Strategie auf dem Markt für unadressierte Werbesendungen" dar, betonte Vorstandsdirektor Walter Hitziger am Mittwoch in einer Pressemitteilung.

Die Post, die bisher 75 Prozent minus eine Aktie an feibra Österreich hielt, habe nun auch die restlichen 25 Prozent plus eine Aktie übernommen, die bisher im Besitz der F+B Privatstiftung waren, hieß es.

Keine Angaben über den Kaufpreis

Über den Kaufpreis wurden keine Angaben gemacht. feibra gelte als "Pionier und Spezialist im unadressierten Direct Marketing", so die Post.

Der Geschäftskunde der Post habe damit künftig im Prospektbereich die Wahl zwischen der bewährten Postzustellung im Umfeld der persönlichen Post in das Brieffach oder der Verteilung der Werbemittel direkt an die Wohnungstür.

Übernahme vom feibra Ungarn bestätigt

Die geplante Vollübernahme der feibra Ungarn durch die Post wurde indes bestätigt. Die Übernahme sei beim Kartellgericht angemeldet worden, damit werde die Südosteuropa-Expansion fortgesetzt, so die Post AG heute. Mit der Vollübernahme der feibra Ungarn fasse die Post am wichtigen ungarischen Kernmarkt für unadressierte Sendungen Fuß.

feibra Ungarn wurde 1991 gegründet und verteilt in Ungarn gedruckte Werbemittel aller Art. Mit durchschnittlich 35 Millionen Werbesendungen pro Monat - das entspricht etwa 23 Tonnen Werbematerial pro Tag - ist feibra Ungarn am unadressierten Werbemarkt noch vor der ungarischen Post Marktführer.

"Die Flugblattanzahl je Haushalt ist in Österreich drei Mal so hoch wie in Ungarn", stellte Hitzinger fest. Daraus ergebe sich ein enormes Wachstumspotenzial mit jährlichen Zuwächsen von mindestens 10 Prozent für den ungarischen Werbemarkt.

Börsegang

Hintergrund der Expansionssstrategie ist der geplante Börsegang der österreichischen Post im kommenden Jahr. Nach letzten Aussagen der Regierung sollen 25 bis 50 Prozent der Post Ende Mai/Anfang Juni 2006 an die Börse gebracht werden. (APA)