Zagreb - Der Weiße Hai, der dieser Tage in Kroatien für Aufsehen gesorgt hat, dürfte wieder untergetaucht sein.

Das Einzige, das überhaupt auf die mögliche Anwesenheit eines Hais hingedeutet habe, seien Hubschrauber-Tiefflüge und besorgte Urlauber, die sich bei den Touristikbetrieben über die Sicherheit der Gewässer informierten. "Wir haben von Sadar bis Dubrovnik alle Hafenämter befragt, es gibt jedoch keinerlei Hinweise auf Attacken oder Sichtungen", beruhigte Sanya Siric, Mitarbeiterin des österreichischen Honorarkonsulats in Split.

Tier wurde in Istrien und bei Krk gesichtet

Ein vier Meter langer Weißer Hai sorgt für Ängste entlang der Adriaküste vor Kroatien. Das kroatische Tourismusministerium hat am Mittwoch bestätigt, dass das Tier nahe der Küste der Halbinsel Istrien und der Insel Krk gesichtet worden sei. Ein Schiffskapitän hat das Tier nahe der nordkroatischen Küstenstadt Kraljevica gesichtet.

Der Ozeanologe Jakov Dulcic, Leiter des Universitäts-Instituts für Meerfischerei in Split, versuchte am Donnerstag die Hysterie einzudämmen: "Das Tier ist noch nicht identifiziert. Es besteht die Möglichkeit, dass es sich um einen Riesenhai handelt. Der ist für den Menschen ungefährlich."

Riesenhai ist der größte Hai in der Adria

Immer mehr Fische dieser Spezies, die nur Plankton fresse, seien in der Adria und vor allem im Norden entdeckt worden, sagte Dulcic: "Der Riesenhai ist der größte Hai in der Adria, er kann bis 15 Meter lang werden und bis zu acht Tonnen wiegen."

Für den Menschen gefährliche Haiarten in der Adria seien jedoch der Weiß- und der Blauhai. Aber beide Arten würden, so der Ozeanologe, nie Menschen ohne Ursache angreifen. Vor allem der Weiße Hai, der bis acht Meter lang und fünf Tonnen schwer werden könne, sei äußerst selten in der Adria. Seit 1868 wurde der durch den gleichnamigen Hollywood-Schocker bekannte Fisch nur 61 Mal in der Adria gesichtet, zum bisher letzten Mal vor zwei Jahren bei der Insel Jabuka.

"Manchmal greift dieser Hai Leute an, wenn er den Menschen mit seiner natürlichen Beute verwechselt", so Dulcic. Aber auch das käme sehr selten vor:

Warnungen

Die kroatischen Behörden haben Urlauber an den Stränden der nördlichen Adria vor möglichen Angriffen durch Haie gewarnt. Touristen sollten nur noch an gesicherten Strandabschnitten baden und es vermeiden, sich zu weit von der Küste zu entfernen.

Hai-Angriffe sind selten

Der letzte Haiangriff auf einen Menschen in Kroatien war 1971 registriert worden. Damals konnte die angegriffene Frau gerettet werden. Hai-Angriffe auf Menschen sind an der Adria äußerst selten: Im vergangenen Jahrhundert wurden vier tödliche Attacken gezählt.

Der Weißhai hält sich meistens in Tiefen bis zu 1300 Metern auf, ansonsten kanpp unter der Wasseroberfläche. Er reagiert auf Umrisse und Bewegungen im Wasser und reagiert auf Schwimmer und Surfer eher aus Neugierde nicht aus Hunger. Zu seiner Nahrung gehört der Mensch auf keinen Fall. Der Hai ernährt sich von Fischen, kleinen Seehunden, Meeresschildkröten und toten Tieren.(APA)