London - Vor einem Londoner Gericht hat am Dienstag der
Prozess gegen einen radikalen moslemischen Geistlichen wegen der
Aufhetzung zum Mord begonnen. In der Anklage hieß es, Abu Hamza
al-Masri habe in seinen Predigten Moslems zu Gewalttaten gegen
Andersgläubige aufgerufen. Der 46-Jährige war im Mai festgenommen
worden. Im Gerichtssaal debattierten Anklage und Verteidigung hinter
verschlossenen Türen zunächst über Verfahrensfragen.
Masris Sprecher Abu Abdullah wies in einem Telefoninterview die
Anklage zurück. Masri war Prediger in einer Moschee im Stadtteil
Finsbury Park, die mit mehreren in den USA inhaftierten
Terrorverdächtigen in Verbindung gebracht wird.
USA fordern Auslieferung
Die USA fordern eine Auslieferung Masris, diese dürfte sich durch
das Verfahren in Großbritannien jedoch verzögern. Die US-Behörden
werfen dem Geistlichen vor, er habe in Oregon ein Ausbildungslager
für Terroristen aufbauen wollen und das Terrornetzwerk Al-Kaida sowie
die Taliban unterstützt. Zudem sei er an einer Geiselnahme in Jemen
im Dezember 1998 beteiligt gewesen. Masri verlor bei Kämpfen in
Afghanistan während der sowjetischen Besatzungsära eine Hand, die nun
ein Metallhaken ersetzt. (APA/AP)