Wien - Nach einer Kapitalerhöhung im Mai, die nur etwa ein Drittel der ursprünglich geplanten Zufuhr von frischem Kapital erbracht hat, verstärkt die börsenotierte SEG Immo ihre Bemühungen um Finanzinvestoren. Seit wenigen Tagen hat das Unternehmen mit dem ehemaligen VA Tech-Manager Alfred Gabler einen neuen Finanzvorstand, dazu wurden in den vergangenen Tagen zwei weitere Experten für Marketing und Investor Relations engagiert.

Die SEG Immo wird "voraussichtlich" im Herbst einen zweiten Versuch starten, zu weiteren Eigenmitteln zu kommen, sagte Gabler am Dienstag in Wien. Das Unternehmen will gemäß seinen Wachstumsplänen im Jahr zwischen 60 und 70 Millionen Euro investieren, wofür jährlich 20 bis 30 Millionen Euro frisches Kapital nötig sind. Die im Mai abgeschlossene Kapitalerhöhung hat aber nur rund 6 Millionen Euro erbracht.

Einstieg von Großinvestor scheiterte Rund 17 Millionen Euro hätten es beim ersten Anlauf im Mai werden sollen. Gabler, seit 1. Juli im Amt, begründete auf APA-Anfrage den Rückschlag damit, dass ein Großinvestor, der sich ursprünglich habe engagieren wollen, dies "wegen Fonds-Richtlinien" nicht habe tun können. Die Kernaktionäre der Firma, namentlich die SEG Stadterneuerungsgesellschaft, hätten bei der Kapitalerhöhung mitgezogen, sagt Gabler. Verzögerungen bei den Investitionen gebe es wegen der nur zu einem Drittel gezeichneten Kapitalerhöhung keine. Derzeit verfügt die SEG Immo - die Zuschüsse als Eigenmittel eingerechnet - über einen Eigenkapitalanteil von 25 Prozent, ohne Förderungen von 20 Prozent.

Wachstum geplant

Laut Vorstandschefin Silvia Wustinger-Renezeder will das Unternehmen pro Jahr um 50.000 Quadratmeter Nutzfläche wachsen. Die SEG Immo AG erzielt nach Angaben vom Dienstag über eine Netto-Mietrendite von 6,4 Prozent (Büros) bzw. von 6,1 Prozent (Gewerbeimmobilien). Damit liege man deutlich über dem am Markt erzielten Renditeniveau, sagte Wustinger. Die Wohnungen rentieren nur mit 3,9 Prozent, sie werden aber auch mit öffentlichen Zuschüssen gebaut.

Die SEG-Stadterneuerungs- und Eigentumswohnungsgesellschaft verfügt nach Angaben vom Dienstag derzeit über einen Anteil von "27 bis 29 Prozent", dazu kommen ungenannte österreichische Großinvestoren, die zusammen mehr als 15 Prozent an der Gesellschaft halten. (APA)