"Hast du’s schon mal mit Gemüse probiert?"
Burgerking Plakat/Tűskarok
"Ich begehre deinen Koerper!"
Burgerking Plakat/Tűskarok
"Alles, was keinen Sinn macht. Kleiner ungarischer Feminismus"
Burgerking Plakat/Tűskarok
Das ungarische Online-Frauenmagazin "Tűsarok", zu Deutsch "Stöckelschuh", hat sich mit einer Beschwerde an den ungarischen Werbeverband gewandt. Grund: Die von dem Fastfood-Riesen "Burger King" lancierte Plakatkampagne "Burger King city-light", die mit zweideutigen Auberginen und sexy Grillhendln arbeitet und Frauen visuell und sprachlich in verletzender Weise und in entwürdigenden Situationen darstellt. Die Mitarbeiterinnen von "Tűsarok" wollten wissen, ob sie gegen Werbekampagnen wie diese, die Frauen als Sexualobjekte darstellen, über den formalen Weg Schritte einleiten könnten.

Frauenfeindliche Werbung ist nett und lustig

Die schon am 4. April eingereichte Beschwerde wurde Anfang Juni bearbeitet, und die Antwort des Ausschusses für Werbeethik fiel nicht sonderlich überraschend aus und verwies die Mitarbeiterinnen in ihre Schranken: Man ist der Ansicht, dass die Sujets ethisch nicht zu beanstanden, sondern vielmehr nett und lustig sind. Im Osten zu diesem Thema also auch nichts Neues.

Die rechtliche und ethische Begründung im Wortlaut

"Gemäss dem 4. Absatz des Kodexes für Werbeethik darf Werbung keine Elemente beinhalten und keine Gesamtwirkung erzielen, die gegen die allgemein anerkannten ethischen Normen der Gesellschaft verstösst. (...) Des weiteren ist es verboten, Erotik und Sexualität als Gegenstand von Werbung zu verwenden, wo dies nicht durch den beworbenen Artikel gerechtfertigt ist. In diesem Rahmen ist die Darstellung des menschlichen Körpers in den Grenzen des guten Geschmacks nicht zu beanstanden. Obgleich die beanstandete Werbung den weiblichen Körper und das Verhältnis zu ihm mit den beworbenen Produkten in Beziehung bringt, verstösst sie nicht gegen die allgemeine Moral, weil sie all dies auf nette und humorvolle Weise tut und darum nicht verletzend wirkt. Somit ist diese Anzeigenkampagne nicht zu beanstanden. Budapest, 1. Juni 2005. Dr. Zsuzsa Fehér Vorsitzende Ungarischer Werbeverband, Ausschuss für Werbeethik" (red)