Wien - Die Armutskonferenz weißt darauf hin, dass noch immer über 100.000 Menschen in Österreich keine Krankenversicherung hätten. Man schenke in der Gesundheitspolitik den sozialen Lebensbedingungen der Menschen zu wenig Aufmerksamkeit, so Sozialexperte Martin Schenk am Dienstag in einer Aussendung.

Gemeinsam sei allen Nichtversicherten, dass sie ein geringes Einkommen hätten. Als Gründe für das Fehlen einer Krankenversicherung nannte Schenk: Scham, Schikanen am Sozialamt und Angst vor Armutsverfestigung. Ohne Sozialhilfe haben Mittellose aber auch keine Krankenversicherung.

Die Armutskonferenz, das Anti-Armutsnetzwerk der österreichischen Sozialorganisationen, fordert eine generelle Krankenversicherung. Beiträge für bisher nicht versicherte Personen müssten von öffentlichen Institutionen oder bei Möglichkeit von den Betroffenen selber gezahlt werden. (APA)