Washington - US-Präsident George W. Bush hat die politischen Lager in den USA zur Mäßigung im Kampf um den seit wenigen Tagen vakanten Posten beim Obersten Gerichtshof gemahnt. "Ich würde mir wünschen, dass die Interessensgruppen die hitzige Rhetorik abschwächen", sagte Bush in einem am Dienstag in der Tageszeitung "USA Today" veröffentlichten Interview.

Die Beteiligten sollten sich auf "die Überzeugungen und die Philosophie der Kandidaten konzentrieren", forderte der US-Präsident. Die 75-jährige Richterin Sandra Day O'Connor hatte am Freitag ihren Rückzug in den Ruhestand angekündigt.

Bush sagte in dem Interview, er habe mehrere Anwärter für den Posten im Blick. In den kommenden Wochen werde er persönlich mit ihnen sprechen. Er sehe keine Eile bei der Nominierung, wolle aber bis zum Beginn der neuen Sitzungsperiode des Supreme Court im Oktober einen neuen Richter ernannt haben.

Es ist der erste Posten am Obersten Gericht, der während der Amtszeit des jetzigen Präsidenten frei wird. Die Entscheidung gilt als sehr bedeutsam, da dem Supreme Court als Verfassungshüter in den USA große Macht zukommt.(APA)