"Einen Grund zum Feiern haben wir nicht", meinte die Athener Zeitung "Eleftherotypia" am Montag, dem Jahrestag des griechischen Erfolgs in Portugal. "Die Mitgift der Euro 2004 hat niemand verwertet", schrieb das Blatt weiter. "Was übrig geblieben ist, ist nur die Liebe der Fans für die damalige Mannschaft" meinte Abwehrchef Traianos Dellas zur Zeitung "Ta Nea". Nur das staatliche griechische Fernsehen war in Feierlaune. Am Montag wurde das 1:0 der Griechen im EM-Endspiel gegen Portugal in voller Länge ausgestrahlt.
Gagatsis bleibt Optimist
Der Präsident des Fußball-Verbandes, Vassilis Gagatsis, behält trotz der miesen Stimmung seinen Optimismus: "Wir sind nicht vom Kurs abgekommen. Wir werden weiter kämpfen. Diese Mannschaft war nicht ein Feuerwerk, das schnell erlischt", sagte er dem Radiosender SuperSport. Spieler und Trainer hatten indes kein Interesse an einer Feier. Sie waren am Montag im Urlaub. "Wir feiern alleine. Jeder für sich. Unsere Freude ist die Liebe der einfachen Fans, die das, was in Portugal geschah, nicht vergessen haben und es uns zeigen, egal wo sie uns treffen," sagte Dellas.
Die Sterne stünden für den griechischen Fußball schlecht, urteilt übereinstimmend die griechische Sportpresse. Die Spieler der Mannschaft 2004 seien zwar "unsterblich in unseren Erinnerungen", so "SPORTime". Die Meisterschaft in Griechenland bliebe jedoch auf einem miserablen Niveau: Ausschreitungen fast jede Woche und unprofessionelle Klub-Besitzer schufen schlechtes Klima ohnegleichen, hieß es.