Verkaufsgespräche bei 39 Händlern in NÖ und Randbezirken Wiens - Nur zwei Mal korrekte "Verhandlungen"
Redaktion
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Wien - Ein ernüchterndes Ergebnis lieferte ein von der
Arbeiterkammer Niederösterreich (AKNÖ) durchgeführter
Gebrauchtwagentest. Insgesamt wurden bei 39 Händlern in
Niederösterreich und den Wiener Randbezirken Verkaufsgespräche
geführt. Die Bilanz fiel bei den Konsumentenschützern "teilweise
erschütternd" aus: Bei lediglich zwei Unternehmen seien die
"Verhandlungen" korrekt und seriös abgelaufen.
643 Anfragen und Beschwerden im ersten Halbjahr
"Wir haben in der ersten Jahreshälfte 643 Anfragen und Beschwerden
erhalten, das hat uns zu diesem Test veranlasst", berichtete AKNÖ-
Vizepräsident Peter Stattmann am Montag. Fünf Konsumentenschützer
nahmen 54 Autos unter die Lupe. Bei 45 Fahrzeugen lagen die
ausgewiesenen Preise durchschnittlich 18 Prozent über dem Eurotax-
Wert ("Listenpreis"). Ein "Ausreißer" schaffte sogar 109,75 Prozent.
Ankaufstest durchführen lassen
Um möglichen bösen Überraschungen vorzubeugen, riet Stattmann, vor
dem Kauf eines Gebrauchtwagens "unbedingt einen Ankaufstest bei
einem Autofahrerclub oder einer Fachwerkstätte des Vertrauens"
durchführen zu lassen. Lehnt ein Händler so einen Ankaufstest ab,
dann gilt: "Finger weg". Kfz- und Finanzexperte Ernst Hafrank
empfahl: "Beim Kauf Zeit lassen, mehrere Angebote einholen."
Gewährleistung gesetzlich geregelt
Auch der Gewährleistung sollten die Kunden verstärkt ihre
Aufmerksamkeit widmen: "Sie ist gesetzlich geregelt, beträgt zwei
Jahre und kann einvernehmlich auf ein Jahr reduziert werden - aber
sicher nicht mehr", warnte Hafrank. Bei Finanzierungsangeboten hatte
ein Großteil der Händler die Richtlinien "trickreich umgangen und zum
Teil schwer gegen das Konsumentenschutzgesetz verstoßen". Kredite
sollten deshalb nur nach Rücksprache mit der jeweiligen Hausbank der
Käufer abgeschlossen werden. (APA)
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