Johannesburg - Keine Schlagzeilen auf den Titelseiten hat das weltweite Live-8-Konzertereignis vom Wochenende in Südafrika ausgelöst. Die Veranstaltung, die auf der ganzen Welt Millionen im Kampf gegen die Armut Afrikas vereint hat, spielt in den Blättern des Kap-Staates nur auf den hinteren Seiten eine Nebenrolle. Afrikas einziges Konzert im Live-8-Reigen ging in Johannesburg über die Bühne.

"Weltweite Konzerte waren nicht das Wichtigste im Bewusstsein der Afrikaner"

Das auflagenstarke örtliche Traditionsblatt "The Star" weist in seinem Innenteil darauf hin, dass ein Großteil der Afrikaner mangels Zugang zu Informationen gar nichts von den Konzerten wusste. "Weltweite Konzerte waren nicht das Wichtigste im Bewusstsein der Afrikaner", titelte die Zeitung.

Der vor allem von Johannesburgs schwarzen Lesern gekaufte "Sowetan" schreibt unter der Überschrift "Die Mengen meiden Live 8": "Der afrikanische Ableger des Live-8-Konzerts in Johannesburg war nicht gerade gut besucht (...). Obwohl mehrere tausend Leute kamen, war der Platz bei weitem nicht ausgelastet." Und der "Citizen" kommt in einem knappen Kommentar zu dem Fazit: "Rockstars können Afrika nicht retten!" (APA/dpa)