"Die Vorwürfe gegen den neuen iranischen Präsidenten sind absurd. Man braucht dazu keine Stellung zu nehmen", sagt der Sprecher des iranischen Außenministeriums, Hamid Reza Asefi, am Sonntag bei einer Pressekonferenz in Teheran. Man empfehle den Europäern, sich nicht von der israelischen Lobby beeinflussen zu lassen. Damit reagiert der offizielle Iran auf Anschuldigungen gegen den vor einer Woche gewählten Mahmud Ahmadi-Nejad, er sei erstens einer der Besetzer der US-Botschaft in Teheran im Jahr 1979 gewesen und habe zweitens bei der Ermordung von drei Kurden in Wien 1989 eine wichtige Rolle gespielt.

Im ersten Fall, der in den iranischen Medien ausführlich diskutiert wird, sind gleich mehrere ehemalige Beteiligte an der Erstürmung und Besetzung mit Dementis hervorgetreten. Der Vorwurf, den in Wien der grüne Abgeordnete Peter Pilz erhoben hat, wird hingegen zurückgewiesen, ohne dass über die Einzelheiten berichtet wird. Der designierte Präsident sprach von "Gerüchten", die "nicht wahr" seien. Bereits während des Wahlkampfs waren Gerüchte über angebliche Verbindungen Ahmadi-Nejads zu extremistischen Gruppen im Umlauf, die meisten erwiesen sich als Spekulation.

Am Sonntag wurde bekannt, dass Atom-Chefunterhändler Hassan Rowhani von einem Amt zurücktritt. Ahmadi-Nejad hatte vor wenigen Tagen die Atom-Verhandlungsdelegation bestätigt, die von konservativer Seite immer wieder kritisiert wurde. (DER STANDARD, Printausgabe, 4.7.2005)