Der Herrmannpark bei der Urania machte den Anfang: Am Mittwoch eröffnete dort Wiens erste Strandbar, inklusive 1100 Quadratmeter Sand, Liegestühlen und Petanque-Bahn.
"Kleine Donau"
Auch auf der anderen Seite des Donaukanals kann man mit Sand auf (Bade)tuchfühlung gehen. Im zweiten Bezirk, zwischen Salztor- und Schwedenbrücke, werden auf Initiative der Wiener ÖVP 50 Tonnen Sand aufgeschüttet. Zwischen 8. Juli und 4. September gibt es am "Sommerstrand an der Kleinen Donau" neben kulinarischem Angebot Live-Musik, Newscorner und Kulturprogramm.
Bei aller Strandidylle darf ein wenig Sand im politischen Getriebe nicht fehlen - schließlich ist Wahlkampfzeit: Der Wiener VP-Obmann Hahn ist von einem absichtlichen Schachzug der SPÖ überzeugt, den politischen Gegner im Rennen um den ersten Sandstrand auszustechen.
Ärger
Denn nachdem man sich jahrzehntelang erfolglos um die Wiederbelebung der "verwahrlosten Gstettn" am Donaukanal bemüht und heuer endlich eine Genehmigung bekommen habe, war der Ärger groß, als eine Woche später die Herrmann-Bar "noch schnell" genehmigt wurde. Und zwar nicht nur für ein Jahr wie für die ÖVP, sondern bis 2015.
Aber das ist nicht alles: Ebenfalls nächste Woche soll ein dritter Sandstrand am Kanal präsentiert werden - in unmittelbarer Nachbarschaft, von der Salztorbrücke aufwärts um den Glaspavillon. Die Genehmigung für die Privatinitiative, die von der SP-Stadtregierung unterstützt werde, sei erst am Donnerstag erteilt worden. Hahn interpretiert das als Einfallslosigkeit der SP, die aus Wahlkampfmotiven "in letzter Minute Ideen der Mitbewerber abkupfern".
"Kleinkariert"
Im Büro von Umweltstadträtin Ulli Sima spricht man von "Kleinkariertheit" der VP. Niemand sei bevorzugt worden, den Betreibern seien gleiche Auflagen erteilt worden und die Eröffnung des Glashaus stehe noch nicht fest.