Innsbruck - Eine Woche nach dem Mord an einer niederösterreichischen Studentin in Innsbruck hat die Kriminalpolizei am Freitag ein erstes unvollständiges Phantombild des möglichen Täters veröffentlicht. Bei dem Mann könnte es sich nach Angaben der Ermittler allerdings auch nur um einen wichtigen Zeugen handeln. Das Motiv für die Bluttat war weiterhin unklar.

Schulterlange Haare

Auf dem Fahndungsbild wurde die Frisur des gesuchten Mannes - ein auffallender schulterlanger Haarschnitt - nachgebildet. Die Haare dürften blond/braun gefärbt sein. Das genaue Gesicht konnte nicht dargestellt werden. Der Unbekannte ist 25 bis 35 Jahre alt, 1,75 bis 1,85 Meter groß und von normaler Statur. Er wohnt möglicherweise in Innsbruck. Für zweckdienliche Hinweise, die zur Ausforschung des Täters und Aufklärung des Verbrechens führen, wurde vom Innenministerium und der Stadt Innsbruck eine Geldbelohnung von 5.000 Euro ausgesetzt.

Keine konkrete Spur

Der Mann und die 19-jährige Studentin waren von einem Augenzeugen, der auf dem Weg zur Arbeit gewesen war, kurz vor der Bluttat in der Nähe des späteren Tatortes bemerkt worden. Beide waren zu dieser Zeit - zwischen 4.40 und 4.50 Uhr - etwa 30 bis 50 Meter voneinander entfernt, dürften aber in der Folge mit Sicherheit aufeinander getroffen sein, erklärte die Kripo der APA. Falls der Gesuchte nicht der Tatverdächtige sei, könnte er die junge Frau vielleicht als letzter lebend gesehen haben. Zahlreiche Hinweise aus der Bevölkerung seien in dem Fall bisher eingegangen. Eine konkrete Spur fehle allerdings noch.

Die Ermittler gingen inzwischen nicht mehr von einer Beziehungstat aus. Die junge Frau dürfte durch Zufall ihrem Mörder in die Hände gelaufen sein. Nicht ausgeschlossen wurden den Angaben zufolge ein sexuelles Motiv oder ein Raub als Hintergrund. Die Tatwaffe, ein mindestens 16 Zentimeter langes und vier Zentimeter breites Messer, konnte nicht sichergestellt werden. Die Auswertung der zahlreichen am Tatort und am Mordopfer gesicherten DNA-Spuren war vorerst noch im Gang.

Nach Studentenfest

Die blutüberströhmte Leiche von Daniela Kammerer war am Donnerstag der Vorwoche gegen 5.00 Uhr von einem Pensionisten in einer Telefonzelle im Stadtteil Pradl entdeckt worden. Die BWL-Studentin hatte zuvor ein Studentenfest besucht und war anschließend noch bei Kollegen gewesen. Mit einem Herrenrad war sie dann in die Nähe des Tatortes gefahren. Zwischen 4.40 und 4.50 Uhr war sie schließlich mit zwei Messerstichen in den Brustbereich und in den Rücken getötet worden. (APA)