Hintergrund der Rückzahlaktion: Ab Mitte August wird entsprechend einer neuen EU-Richtlinie die Entsorgung von Elektrogeräten nicht mehr vom Konsumenten, sondern von den Herstellern bezahlt. Damit ist das für die Entsorgung angesparte Konsumentengeld nicht mehr notwendig. Ursprünglich habe das Umweltministerium geplant, das Geld nur gegen Rückgabe des Altgerätes ausbezahlen zu lassen - dies hätte aber bis wenigstens bis ins Jahr 2020 gedauert. Die AK habe nun durchgesetzt, dass das Umweltministerium die Übergangsbestimmungen herausgestrichen habe, hieß es.
Nach Rechnung der AK liegen derzeit fast 49 Mio. Euro in Form von Kühlschrank-Plaketten "auf Eis". Die bei Kauf eines Neugeräts fällig werdende Plakette betrug laut AK nach Start des Entsorgungssystems zunächst 770, danach rund 600 S. Nach 1995 wurde das Modell umgewandelt und der Konsument musste nur 100 S - heute 7,27 Euro - für die Entsorgung anzahlen.
Über die Rückzahlungsmodalitäten sind noch keine Details bekannt. Die AK verhandle derzeit darüber mit dem Umweltforum Haushalt (UHF) der privaten Entsorgungsunternehmen. Ab Mitte August können die Verbraucher ihre ausgedienten Eisschränke jedenfalls gratis bei den Kommunen entsorgen.
Rund 3 Millionen gekaufte Kühlschränke sind derzeit "ausständig", die geplante Rückzahlungsaktion betrifft die mit diesen Kühlschränken verkauften 3 Millionen "Pickerl". Allerdings gibt es derzeit weder eine Infrastruktur für die Rückzahlung, noch steht die begleitende Info-Kampagne, tönte es am Freitag verärgert aus dem Umweltministerium: Dass die AK heute an die Öffentlichkeit gegangen sei, "ist gelinde gesagt wenig hilfreich". Jetzt "haben wir die Diskussion eineinhalb Monate bevor informiert werden kann und das System steht", sagte ein Sprecher des Ressorts gegenüber der APA.