Bernhard Eisel hat sich spätestens seit seinem Etappensieg in der Tour de Suisse einen Namen als Topsprinter gemacht. In Frankreich, der Heimat seines von der staatlichen Lotterie gesponserten Rennstalls (La Francaise des Jeux), will er das richtige Los ziehen. Der Zeitpunkt scheint günstig für den 24-Jährigen, zumal einige starke Sprinter fehlen. Erik Zabel (GER/zwölf Etappensiege) startet bei der Österreich-Rundfahrt, Alessandro Petacchi (ITA) bereitet sich nach absolviertem Giro auf die WM vor, Oscar Freire (ESP) wurde kürzlich am Gesäß operiert und Danilo Hondo (GER) ist wegen Dopings gesperrt.
Jede Menge Klasse
An Klasseleuten herrscht dennoch kein Mangel. Vor allem Robbie McEwen (AUS), der zweifache Gewinner des Grünen Trikots, Tom Boonen (BEL), Jean-Patrick Nazon (FRA) und Thor Hushovd (NOR) sind jene Sprinter, über die der Weg zum Sieg führt. Und da ist auch noch Eisels Teamkollege Baden Cooke (AUS). Für welchen der beiden in den Sprints gefahren wird, soll jeweils kurzfristig entschieden werden. "Ein Etappensieg ist das große Ziel, ich habe mir schon für Sonntag Einiges vorgenommen. Ich kenne den Zieleinlauf in Les Essarts sehr genau. Diese Etappe müsste mir auf jeden Fall liegen", meinte Eisel zuversichtlich.
Totschnig hatte in der unmittelbaren Tour-Vorbereitung gesundheitliche Probleme, am Mittwoch hat er erstmals seit eineinhalb Wochen wieder schärfer trainiert. Und der 34-Jährige fühlte sich gut. Ob es freilich reicht, im harten Zeitfahren die Bestform zu erreichen, steht in den Sternen.
"Für das Zeitfahren hatte ich sicher nicht die optimale Vorbereitung, aber man kann nichts erzwingen", meinte der Vorjahrs-Siebente. Das völlige Auskurieren der Erkältung war ihm wichtig, da nimmt er einen gewissen Zeitverlust im Zeitfahren bewusst in Kauf. "Denn ich möchte nicht angeschlagen zu den Bergen kommen, dort werden die Abstände viel größer sein", erklärte Totschnig.