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Stuart O'Grady von Cofidis beim medizinischen Check am Tag vor der Tour.

Foto: APA
Wien/Fromentine - Vier Österreicher nehmen am Samstag in Fromentine die Tour de France in Angriff, zwei von ihnen sind schon am ersten Wochenende besonders gefordert. Bernhard Eisel hat sich einen Spitzenplatz in einer Sprintankunft zum Ziel gesetzt - das Sonntag-Teilstück bietet ein passendes Terrain. Für Georg Totschnig geht es darum, nach kaum überstandener Erkältung im 19-km-Zeitfahren am Samstag nicht zu viel Zeit für die Gesamtwertung zu verlieren.

Bernhard Eisel hat sich spätestens seit seinem Etappensieg in der Tour de Suisse einen Namen als Topsprinter gemacht. In Frankreich, der Heimat seines von der staatlichen Lotterie gesponserten Rennstalls (La Francaise des Jeux), will er das richtige Los ziehen. Der Zeitpunkt scheint günstig für den 24-Jährigen, zumal einige starke Sprinter fehlen. Erik Zabel (GER/zwölf Etappensiege) startet bei der Österreich-Rundfahrt, Alessandro Petacchi (ITA) bereitet sich nach absolviertem Giro auf die WM vor, Oscar Freire (ESP) wurde kürzlich am Gesäß operiert und Danilo Hondo (GER) ist wegen Dopings gesperrt.

Jede Menge Klasse

An Klasseleuten herrscht dennoch kein Mangel. Vor allem Robbie McEwen (AUS), der zweifache Gewinner des Grünen Trikots, Tom Boonen (BEL), Jean-Patrick Nazon (FRA) und Thor Hushovd (NOR) sind jene Sprinter, über die der Weg zum Sieg führt. Und da ist auch noch Eisels Teamkollege Baden Cooke (AUS). Für welchen der beiden in den Sprints gefahren wird, soll jeweils kurzfristig entschieden werden. "Ein Etappensieg ist das große Ziel, ich habe mir schon für Sonntag Einiges vorgenommen. Ich kenne den Zieleinlauf in Les Essarts sehr genau. Diese Etappe müsste mir auf jeden Fall liegen", meinte Eisel zuversichtlich.

Totschnig hatte in der unmittelbaren Tour-Vorbereitung gesundheitliche Probleme, am Mittwoch hat er erstmals seit eineinhalb Wochen wieder schärfer trainiert. Und der 34-Jährige fühlte sich gut. Ob es freilich reicht, im harten Zeitfahren die Bestform zu erreichen, steht in den Sternen.

"Für das Zeitfahren hatte ich sicher nicht die optimale Vorbereitung, aber man kann nichts erzwingen", meinte der Vorjahrs-Siebente. Das völlige Auskurieren der Erkältung war ihm wichtig, da nimmt er einen gewissen Zeitverlust im Zeitfahren bewusst in Kauf. "Denn ich möchte nicht angeschlagen zu den Bergen kommen, dort werden die Abstände viel größer sein", erklärte Totschnig.

Sein gleichberechtigter Co-Kapitän bei Gerolsteiner, der Vorjahrs-Neunte Levi Leipheimer (USA), hat in der Prüfung gegen die Uhr die besseren Karten, zählt beim Auftakt zu den Anwärtern auf einen Spitzenplatz. So wie Sechsfach-Sieger Lance Armstrong und dessen Herausforderer Jan Ullrich, die spätestens nach dem Team-Zeitfahren am Dienstag auf den vorderen Rängen der Gesamtwertung zu finden sein werden. (APA)