Auch das Augustiner-Chorherrenstift Klosterneuburg hat jetzt sein virtuelles Archiv, das rund 2.000 mittelalterliche Urkunden umfasst. Zu den Prunkstücken zählen etwa jene Urkunden, die Herzog Rudolf IV. der Stifter mit seiner Unterschrift bekräftigt hat.

Geschichtsquellen

Hunderte bedeutende Geschichtsquellen sind nunmehr unter zugänglich. Das Projekt "Monasterium.net", das zunächst lediglich der Digitalisierung der Urkundenbestände niederösterreichischer und Wiener Stifte und Klöster dienen sollte, ist nach Angaben des Pressedienstes der Erzdiözese Wien mittlerweile zu gesamteuropäischer Dimension angewachsen: Neben Tschechien und Ungarn zeigen nun auch Bulgarien oder Dänemark Interesse an einer Kooperation.

Digitalisierung

Die Digitalisierung der Urkunden in Wort und Bild bietet allen Interessierten die Möglichkeit, die für sie relevanten Informationen aus der unübersehbaren Materialmenge herauszufiltern. Durch die Nutzung des Internet werden beispielsweise Recherchen nach Personen, Orten oder verschiedenen Sachthemen auf Knopfdruck und von jedem Standort aus möglich. Die erstmalige Erwähnung des Heimatortes, die Schilderung eines bestimmten historischen Ereignisses oder auch bloß ein alter Rechnungszettel - all diese Quellen werden in Zukunft online verfügbar sein. Das eröffnet laut dem Stift Klosterneuburg nicht nur für die Forschung völlig neue Perspektiven, sondern auch für verschiedenste Bereiche des kulturellen Lebens.

Über das Internet abrufbar sind neben Klosterneuburg bisher die Stifte Melk, Zwettl, Herzogenburg, Lilienfeld, Altenburg, Neukloster und Geras. Auch die Archiv-Bestände der beiden Ende des 18. Jahrhunderts aufgehobenen Augustiner-Chorherrenstifte Dürnstein und St. Andrä bei Traisen sowie das aufgelassene Augustiner-Eremitenkloster Baden und die aufgelassene Kartause Aggsbach sind zugänglich, ebenso das Archiv der Tiroler Franziskanerprovinz. (Apa)