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Foto: Reuters/Comas
Madrid - Mit einer bunten Parade durch Madrid haben hunderttausende Menschen die Legalisierung der Homo-Ehe in Spanien gefeiert. Angeführt von Kulturministerin Carmen Calvo und weiteren Mitgliedern der regierenden Sozialistischen Partei zogen die Teilnehmer bei strahlendem Sonnenschein mit Trommeln und Trillerpfeifen zum Kolumbus-Platz.

Das Gesetz trat am Sonntag in Kraft, nachdem es am Samstag mit der offiziellen Veröffentlichung die letzte bürokratische Hürde genommen hatte. "Wir sind alle gleich", sagte der 26-jährige Ivan Sanchez am Samstag. "Das steht in der Verfassung." "Jetzt, da einige von uns freier sind, sind alle Spanier freier", erklärte der 30-jährige Cholo Soto. Das Innenministerium gab die Zahl der Teilnehmer mit 100.000 an, die Veranstalter sprachen von zwei Millionen.

Konservative Proteste

Allen Protesten der Konservativen und der katholischen Kirche zum Trotz hatte das spanische Parlament das Gesetz am Donnerstag verabschiedet. Die ersten homosexuellen Paare werden sich aber wohl erst Ende des Monats das Jawort geben können, da sie zunächst noch zahlreiche Papiere zusammenbringen müssten, erklärte die Homosexuellen-Vereinigung FELGT. Nach dem neuen Gesetz können die Paare nicht nur heiraten, sondern auch Kinder adoptieren und sich gegenseitig beerben.

Ein Vertreter der Sozialisten erklärte, die Partei werde sich nun um ein Gesetz zum Schutz der 8.000 Transsexuellen in Spanien bemühen. (APA/AP)