Zürich - Forscher der Universität Zürich haben erstmals ein Gen für das Langzeitgedächtnis beim Menschen identifiziert. Es handelt sich um das Prion-Gen, das durch seine Rolle beim Rinderwahn und der Creutzfeldt-Jakob-Krankheit bekannt geworden ist, wie die Universität Zürich am Donnerstag mitteilte.

Über seine normale Funktion war hingegen bisher nichts bekannt. Das Gen kann bei gesunden Menschen in zwei Varianten auftreten. Mit ihren Studien wiesen die Forscher nach, dass eine dieser Varianten ihren Trägern bessere Langzeit-Gedächtnisleistungen ermöglicht.

Bildung stabiler Verbindungen

Sie wollen nun weiter untersuchen, ob Proteine, die Prion-ähnliche Struktur annehmen können, die Bildung stabiler Verbindungen zwischen den Nervenzellen unterstützen. Solche Verbindungen gewährleisten, dass Informationen vom Kurzzeit- ins Langzeitgedächtnis gelangen können.

Die Forscher erhoffen sich von weiteren Erkenntnissen längerfristig neue Wege zur Behandlung von Gedächtnisstörungen. Die aktuellen Studienergebnisse werden im kommenden August in der englischen Wissenschaftszeitschrift "Human Molecular Genetics" publiziert. (APA/AP)