Entscheidung
Ursprünglich hätte der Artikel bereits am 25. Mai in den Proceedings of the National Academy of Sciences (PNAS) veröffentlicht werden sollen. Das US-Gesundheitsministerium hatte jedoch gegen eine Veröffentlichung protestiert und um Aufschub gebeten. PNAS-Präsident Bruce Alberts hat mit einiger Verzögerung nun dennoch beschlossen, das Papier in seiner gesamten Länge ohne Veränderungen zu veröffentlichen.
"Wir sind der Meinung, dass terroristische Analysen unser Land nur noch sicherer machen können", erklärte der Wissenschaftler in der Online-Ausgabe des PNAS. Das Gesundheitsministerium widerspricht Alberts allerdings: Man respektiere die Meinung von Alberts, teile sie aber keineswegs, schreibt der Sprecher des Assisstant Secretary des Gesundheitsministeriums, Marc Wolfson.
Folgen
Generell scheint in den USA die Meinung zu solchen Abhandlungen, die sich mit theoretischen Terror-Attacken beschäftigen, nicht einheitlich zu sein. Das PNAS-Papier, das von Lawrence Wein und Yifan Liu von der Stanford University in Kalifornien verfasst wurde, beschreibt, was passieren könnte, wenn das Nervengift im Zuge eines Anschlages in einen Milchtanker auf dem Weg zu einer zentralen Abfüllstation gelangt. Die Forscher kalkulieren, dass damit bis zu 568.000 Menschen einer potentiell tödlichen Botulinum-Dosis ausgesetzt werden könnten. Die Zahl der Erkrankungen - das Toxin verursacht Krämpfe bis hin zur Lähmung - hänge davon ab, wie lange es dauert, ehe die Ursache identifiziert wird, oder auch, ob die Milch pasteurisiert ist. Je nach Szenarium könnte laut Bericht der Großteil dieser Menschen sterben.
Kritik