Zur Verfügung gestellt von Heller Consult

Coaching ist eine vielseitige Methode, deren Facettenreichtum nicht in einem Artikel dargestellt werden kann. Dieser Beitrag versucht, den Grundgedanken und ein mögliches Anwendungsgebiet im Rahmen der Mitarbeiterführung darzustellen.

Denn: Coaching bietet gerade auch Führungskräften in Klein- und Mittelbetrieben die Möglichkeit, die Motivation ihrer Mitarbeiter zu steigern. Damit wird einerseits das Betriebsklima verbessert, andererseits wirkt sich die gesteigerte Motivation positiv auf das Betriebsklima aus.

Was ist Coaching

Die Methode des Coaching kommt ursprünglich aus dem Sport, wo durch Betreuung und Beratung die Motivation des Sportlers gesteigert werden soll und er beim Erzielen von Spitzenleistungen unterstützt wird. Der Sportler wird psychologisch unterstützt, damit er vor allem Wettkampfsituationen mental bewältigen und seine Persönlichkeit entwickeln kann. Im beruflichen Kontext finden sich zahlreiche Definitionen von Coaching. Grundsätzlich steht das folgende Prinzip hinter dem Begriff: „Nur wenn die Lösung aus der gecoachten Person kommt, ist es auch deren Lösung. Nur die Lösung des Coachees ist eine gute Lösung“.

Die Methode des Coachings bringt deshalb gerade im Rahmen von Führungskraft-Mitarbeiter-Beziehungen folgende Vorteile:

  • Der Mitarbeiter erlebt die Lösung, die innerhalb des Coachings gefunden wurde als Erfolgserlebnis, da es seine eigene Lösung ist
  • Weil es seine Lösung ist, ist die Umsetzungswahrscheinlichkeit der Lösung sehr hoch, da sie auf den Fähigkeiten und den gegebenen Rahmenbedingungen des Mitarbeiters aufbaut
  • Die Qualifikation des Mitarbeiters steigt, er kann ähnliche Probleme in Zukunft selbständig lösen
  • Damit trägt Coaching zu den Zielen des Unternehmens bei

Wenn Coaching als Führungselement angewendet werden soll, müssen einige Grundregeln beachtet werden:

  • Coaching ist ein Entwicklungsprozess: Der Gecoachte kann am Ende etwas besser als er es vorher konnte und kann die erlernten Prinzipien auch auf andere Situationen anwenden.
  • Coaching setzt gegenseitiges Vertrauen voraus: Die Führungskraft als Coach muss beim Coaching eines Mitarbeiters davon ausgehen, dass dieser in der Lage ist, ein Problem selbständig zu lösen. Umgekehrt muss auch die gecoachte Person Vertrauen in die Kompetenz des Coaches haben. Darüber hinaus muss der Mitarbeiter natürlich mit dem Coaching einverstanden sein.
  • Coaching ist zeitlich begrenzt: Es wird im Vorfeld festgelegt wie lange der Coaching-Prozess dauern wird und wie viele Coachinggespräche stattfinden werden.
  • Mitarbeitercoaching ist beschränkt auf den beruflichen Kontext: Die Führungskraft verfolgt dabei das Ziel, die beruflichen Qualifikationen des Mitarbeiters zu stärken.

Tipps für Führungskräfte

Fachliches Coaching kann im Alltag von Führungskräften durch das einfache Prinzip „Fragen statt Antworten“ angewandt werden.

Kommt ein Mitarbeiter das nächste Mal mit einer fachlichen Frage zu Ihnen, versuchen Sie, ihn durch gezielte Fragen dazu zu bringen, seine eigene Lösung zu finden. Beachten Sie dabei aber, dass Sie „sinnvolle“ Fragen stellen:

Offene Fragen
Wie ist die Ausgangslage?
Wer ist an dem Problem beteiligt?
Welche Folgen hätte die jetzige Lösung für uns, für den anderen?
Welches Risiko hat …?

Geschlossene Fragen
Wie hoch sind die Kosten?
Bis wann…?

Vermeiden sollten Sie folgende Art von Fragen:

Suggestivfragen
Meinen Sie nicht auch?
Könnte es nicht sein, dass…?

Alternativfragen
Sind Sie für oder gegen?
Wollen Sie A oder B?

Diese Art zu Fragen führt einerseits zu Widerstand, da die Lösung von außen auferlegt wird. Bei der Auswahl von Alternativen werden zusätzlich andere Lösungsmöglichkeiten ausgeklammert. Das Ergebnis ist nicht mehr das Ergebnis des Mitarbeiters.

Weiterführende Literatur als Einstieg zum Thema Coaching:

Erfolg durch Coaching. Führung im 21. Jahrhundert (Karin Meinhardt, Hermann Weber; Windmühle) Praxisbuch Coaching. Erfolg durch Business-Coaching (Roland Jäger, Gabal) Mehr zu diesem Thema finden Sie auf dem KMU Portal von Microsoft