Seit 50 Jahren unverändert: Frauen werden schlechter bezahlt als Männer.
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Wie das Kärntner Referat für Frauen und Gleichbehandlung mitteilt, gibt es in den letzten fünfzig Jahren keine Verbesserungen beim Einkommen von Frauen, die Gehaltsschere zwischen Männern und Frauen klafft weiterhin: Frauen verdienen auch heute noch im Schnitt um ein Drittel weniger als Männer.

"Ganz Österreich feiert den Wiederaufbau. Auf die Frauen wurden bei diesem Aufbau allerdings vergessen. Seit 1953 ist der Einkommensunterschied zwischen Frauen- und Männereinkommen gleich geblieben“, kritisiert Landesrätin Gaby Schaunig die unglaublichen Zahlen. Vergleicht man die Einkommen von ArbeiterInnen und Angestellten aus dem Jahre 1953 von 65 (Frauen) bzw. 93 Euro (Männer) mit den Bruttomonatseinkommen aus dem Jahr 2003 von 1.528 (Frauen) und 2.273 Euro (Männer), so ergibt das den gleichen Einkommensunterschied: Das Fraueneinkommen beläuft sich damals wie heute auf nur rund 70 Prozent des Männereinkommens (Quelle: HVB). Ist aber die Arbeit einer Frau denn tatsächlich ein Drittel weniger wert?

50 Jahre Benachteilung von Frauen

"Das traurige Jubiläum: 50 Jahre Staatsvertrag – 50 Jahre Benachteilung von Frauen", ist Schaunig erschüttert. Sie fordert nun eine Neuorientierung der Frauenpolitik der Regierung, hin zur Stärkung der Frauen. Frauen dürfen im 21. Jahrhundert nicht weiterhin derart benachteiligt werden. So bedeuten etwa auch die jährlichen prozentuellen Gehaltssteigerungen lediglich ein Festschreiben der klaffenden Einkommensschere. Hier gilt es gendersensible Maßnahmen zu setzen. Es werden österreichweite Strategien benötigt, Frauen nachhaltig zu stärken, etwa mit Programmen für Wiedereinsteigerinnen nach der Karenz und einer besseren Vereinbarkeit von Beruf und Familie. Dazu bedarf es allerdings bester Rahmenbedingungen, wie genügend leistbarer Ganztagskinderbetreuungsplätze.

"Ich hoffe, dass Österreich nicht noch ein halbes Jahrhundert brauchen wird, um diese Ungerechtigkeit zwischen den Geschlechtern zu beseitigen", richtet Schaunig einen Appell an die Verantwortlichen innerhalb der Bundesregierung im heurigen Gedankenjahr nicht nur zu feiern, sondern vor allem für die Bevölkerung zu arbeiten. (red)