Das russische Industriekonsortium Alfa Group hat sich 13,22 Prozent der Anteile an dem größten türkischen Mobilfunkprovider Turkcell geschnappt. Der Deal mit der türkischen Holdinggesellschaft Cukorova hat einen Gesamtwert von rund 3,3 Mrd. Dollar, berichtet das Wall Street Journal (WSJ) heute, Mittwoch. Insgesamt zahlt Alfa, das rund 25 Prozent an dem russischen Mobilfunkprovider VimpelCom hält, für die entsprechenden Aktien rund 1,6 Mrd. Dollar. Darüber hinaus wird der russische Konzern der türkischen Cukurova im Rahmen des Deals über einen Zeitraum von sechs Jahren gut 1,7 Mrd. Dollar leihen.

Mit dem Geld der Alfa Group will Cukorova nach eigenen Angaben Schulden bei den türkischen Bankaufsichtsbehörden begleichen und sich die Turkcell-Anteile der früheren Bankentochter Yapi Kredi zurückholen. Yapi hält derzeit noch 13,5 Prozent an Turkcell. Die türkischen Regulierungsbehörden hatten Cukorova laut WSJ zuvor die Banklizenzen und damit die Kontrolle über Yapi und die Pamukbank entzogen.

Wenig begeistert von dem Deal zeigte sich naturgemäß der skandinavische Telekomriese TeliaSonera, der bereits im März dieses Jahres einen 27-prozentigen Anteil Cukurovas an Turkcell übernehmen wollte. Der 3,1 Mrd. Dollar schwere Deal war im Mai auf Eis gelegt worden, nachdem die türkische Gesellschaft ihre abschließende Unterschrift nicht getätigt hatte. Mit der Übernahme der Anteile hätte TeliaSonera seinen Anteil an Turkcell auf 64,3 Prozent ausbauen können. (pte)