Es stimmt zwar, dass die Vereinigten Staaten lediglich armselige 0,2 Prozent ihres Einkommens für Hilfsgelder aufwenden, aber wenigstens werden arme Länder nicht besteuert, wie das Imperialisten aus reichen Ländern bis weit hinein in das 20. Jahrhundert praktiziert haben. Im Übrigen sind für die G-8 keine Riesensummen aus dem Versuch zu erwarten, Geld bei Menschen zu sammeln, die von einem Dollar pro Tag leben.
Die Reichen Länder waren zu geizig
Was würden die G-8-Verantwortlichen denn tun? In Afrika Truppen stationieren, um Kaffeebohnen und Erdnüsse zu beschlagnahmen? Die Eintreibung von Schulden in armen Ländern ist eine Absurdität und wird dies noch lange bleiben. Das wirkliche Thema ist, wie viel Geld die Regierungen der reichen Länder den Regierungen der armen Länder zukommen lassen werden und nicht umgekehrt. Großzügig ausgelegt könnte man sagen, dass die Darlehen der Vergangenheit den naiven Optimismus widerspiegelten, dass ein wenig Startkapital politisch und wirtschaftlich zurückgebliebenen Ländern wunderbare Wachstumsraten bescheren würde.
Eine weniger großzügige Auslegung der Geschichte der Entwicklungshilfe ist, dass die reichen Länder zu geizig waren, um den ärmsten Ländern einfach Zuschüsse zukommen zu lassen und erst dann bereit waren zu helfen, wenn man ihnen versicherte, dass dieses Geld zurückgezahlt werden würde.
Mit dem "Erlass" der Schulden für jenes Geld, das man von vornherein schon als Zuschüsse hätte geben sollen, möchten die reichen Länder jetzt großmütig dastehen. Mit Ausnahme der streitsüchtigsten Kritiker von US-Präsident George W. Bush wird allseits anerkannt, dass Amerika die Führungsrolle beim Versuch übernommen hat, die Dinge wenigstens geringfügig zu verbessern.
Die Amerikaner wollen "vor allem nicht schaden"
Die Bush-Administration hat die Zahlung von Zuschüssen zum zentralen Anliegen ihrer Entwicklungspolitik gemacht, die zur Schaffung einer neuen Hilfsinstitution, des "Millennium Challenge Account" geführt hat.