Berlin - Im Streit über die Einrichtung von Elite-Universitäten ist in Deutschland ein Durchbruch erzielt worden. Die Bundesregierung und die Unions-Länder verständigten sich am Freitag nach wochenlangen Verhandlungen auf ein Konzept zur Förderung der Spitzenforschung in Deutschland. Die letzte Entscheidung soll bei einem Treffen von Bundeskanzler Gerhard Schröder mit den Ministerpräsidenten am 23. Juni fallen, teilte die Bund-Länder-Kommission (BLK) mit.

Auf Vorschlag der Bundesregierung verpflichtet sich der Staat, in den nächsten fünf Jahren 1,9 Milliarden Euro für die "Exzellenzforschung" an den Hochschulen bereitzustellen. Davon übernimmt der Bund 75 Prozent.

Wegen der Differenzen über die genaue Verteilung der Mittel und die Form der Eliteförderung standen die Verhandlungen lange auf der Kippe. Man sei in diesen Fragen "zu einem für beide Seiten zufrieden stellenden Ergebnis" gekommen, hieß es in der BLK-Mitteilung. Es sei klargestellt worden, dass das Programm in allen Punkten projektbezogen sei.

Bundesbildungsministerin Edelgard Bulmahn (SPD) bezeichnete die Vereinbarung als "letzte Chance", den Hochschulen die zugesagten Mittel zu sichern. Die Ministerpräsidenten müssten deshalb am 23. Juni dem Ergebnis zustimmen. Bayerns Wissenschaftsminister Thomas Goppel (CSU) und die baden-württembergische Kultusministerin Annette Schavan (CDU) zeigten sich zuversichtlich, dass nun der Weg für das Programm frei sei.

Vorgesehen ist unter anderem die staatliche Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses in etwa 40 speziellen Graduiertenschulen. Daneben sollen Exzellenzzentren für Spitzenforscher an bestimmten Hochschulen aufgebaut werden. (APA/dpa)