Die tiefe politische Krise des verarmten Andenstaates, der nach den Worten des zurückgetretenen Präsidenten Carlos Mesa "am Rande eines Bürgerkrieges" steht, wird von Rodriguez jedoch mehr als nur eine Verwaltung der Macht verlangen. Der Jurist trat in das Rampenlicht der Öffentlichkeit, als er 1999 vom Parlament zum Richter am Obersten Gerichtshof gewählt wurde und fünf Jahre später den Vorsitz übernahm.
Studium in Harvard
Der zurückhaltende Intellektuelle stammt aus der Stadt Cochabamba im Zentrum des Landes und schloss sein Jus-Studium 1981 an der Universidad Mayor de San Simon ab. Anschließend spezialisierte er sich an der US-Elite-Universität in Harvard. Im Rahmen des Lateinamerikanischen Instituts der Vereinten Nationen zur Verbrechensprävention gab er Vorlesungen in Strafrecht.